Sonntag, 20. September 2009

Herstellung von Hokkaido-Chips





Der Hokkaidokürbis ist ein beliebter Speisekürbis, der besonders im Spätsommer und Herbst im Handel angeboten wird. Er ist reich an Beta-Karotin, Vitamin A, Magnesium, Calcium, Kalium und Eisen. Zahlreiche Rezepte beschreiben seine Zubereitungsvielfalt für den menschlichen Verzehr. Aber auch Aquarianer, besonders Garnelenhalter, haben ihn zur Nutzung für ihr Hobby entdeckt. Hier möchte ich kurz zeigen, wie man aus dem eher kleinen Kürbis, der meist 1 bis 2 Kilogramm wiegt, ein wertvolles Futter für Wirbellose wie Garnelen und Schnecken, aber auch für Fische - vor allem aufwuchsfressende Welse wie Harnischwelse und Otocinclus - herstellen kann.
Da beim Hokkaidokürbis die Schale nicht so hart ist, wie bei vielen anderen Kürbissorten, kann sie mit verarbeitet werden. Ich schneide den Kürbis in Viertel und entkerne ihn. Mit einem Gemüseschäler scharbe ich dann dünne Scheiben ab, die sowohl frisch als auch getrocknet ein hervorragendes Futtermittel darstellen. Ich biete diese Hokkaido-Chips meinen Garnelen, Schnecken (Apfelschnecken und Marisa kann man damit besonders gut mit pflanzlicher Nahrung versorgen), Ancistrus und Otocinclus an. Selbst meine Zwergkrebse verspeisen das Futter. Einen Teil des Kürbises raspel ich auf einer Küchenreibe. Diese kleinen “Kürbisschnipsel” biete ich gerne in Becken an, in denen zahlreiche Schnecken den Garnelen den Zugang zu großen Futterstücke verwähren, weil sie so dicht aneinander gedrängt daran sitzen, dass kein anderes Tier mehr zum Zuge kommt.
Zum Trocknen verteile ich die Chips und Raspel z. B. auf Backblechen und Tabletts und stelle diese an einen trockenen warmen Ort. Gelegentlich wende ich die Fruchtstücke, damit sie gleichmäßig durchtrocknen. Je nach Wärme dauert es nur wenige Tage, bis die Stücke getrocknet sind und zur weiteren Aufbewahrung abgefüllt werden können. Ins Wasser gegeben, bekommen sie schnell ihr frisches Aussehen zurück und bleiben gewiss nicht lange unbeachtet von hungrigen Gourmetmäuler. Schön ist, dass die Chips absinken und nicht extra beschwert werden müssen. Wer einen Garten hat oder sonstwo über die Möglichkeit verfügt, sich den Hokkaidokürbis selber heran zu ziehen, sollte es unbedingt mal ausprobieren. Sobald kein Bodenfrost mehr droht, können die Samen direkt ins Freiland gesät werden. Ich ziehe sie jedoch lieber in kleinen Blumentöpfen heran und pflanze die jungen Kürbispflanzen Ende Mai/Anfang Juni (je nachdem, wie schnell sie gewachsen sind) ins Freiland. Viel Wasser und etwas Dünger (gerne Komposterde) lassen das Pflänzchen schnell zu einer stattlichen Pflanze wachsen, die etwa ab September Früchte trägt. Wessen Ernte sehr reichlich ausfällt, kann die Kürbise auch nacheinander verarbeiten. Bei 10 bis 15°C können die Kürbise mehrere Monate gelagert werden. Da ich beim Verarbeiten immer einige Samen trockne, gebe ich gerne welche davon an Interessenten weiter. Wer sich nicht sicher ist, ob der Aufwand lohnt und mal ausprobieren möchte, ob seine Tiere die Chips annehmen, darf sich ebenfalls wegen einem Probetütchen melden. Sofern ich einen ausreichend großen Vorrat habe, gebe ich gegen Porto und einer kleinen Aufwandsentschädigung Probiermengen ab.

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