Donnerstag, 1. Oktober 2009

»Blue eyes« Das Gabelschwanz Blauauge



Das Gabelschwanz Blauauge Pseudomugil furcatus kommt ursprünglich aus Australien und Neuguinea, fühlt sich in härteren, neutralen bis leicht alkalischen Wasser wohl und sollte in Gruppen gepflegt werden. Ausgewachsen sollen die Tiere zwischen 4 und 7 cm messen - meine gehören demnach wohl zu den kleineren Exemplaren, denn sie sind mit rund 4 cm einfach fertig mit dem Wachsen... Momentan lebt meine kleine Gruppe in einem ca. 85 Liter fassenden Becken. Die Temperaturen betragen darin ca. 24°C. Ein Umzug in ein größeres Aquarium ist angedacht. Blauaugen sind m. E. zwar forsche aber sehr friedliche Fische und daher gut zur Vergesellschaftung geeignet. Sie sind sehr schwimmfreudig und agil - man sollte also für ausreichend freien Raum bei der Gestaltung des Beckens sorgen. Außerdem mögen sie etwas Strömung - dem kann durch eine entsprechend starke Pumpe Rechnung getragen werden. In ihrem Speiseplan sollte Lebendfutter nicht fehlen, obwohl sie auch Frost- und Flockenfutter sowie Granulat annehmen.

Zucht
Pseudomugil sind Dauerlaicher, das heißt, sie legen über mehrere Tage hinweg einige wenige Eier ab. Als Laichsubstrat bevorzugen sie feinfiedrige Pflanzen wie Cabomba oder natürlich Moos. Ich habe bisher schon Eier in Pflanzenpolster in Bodennähe als auch nahe der Wasseroberfläche gefunden. Am besten gelingt mir die Entnahme der Eier mit dem Moosmopp, den sie zum Laichen gerne aufsuchen. Die Eier sind mit einem Durchmesser vor etwa 2 mm recht groß und daher relativ leicht im Moos auszumachen. Ich entnehme entweder die Eier, oder überführe gleich das gesamte Moos in ein kleines Gefäß (Haushaltsdose oder ähnliches). Im Sommer lasse ich diese während der Eientwicklung bei Zimmertemperatur stehen. Sollte die Umgebungstemperatur zu niedrig sein, stelle ich die kleinen Behältnisse einfach auf die Querstrebe eines großen Beckens, so dass es durch die, unter der Abdeckung befindlichen, erwärmten Luft auf Temperaturen um die 25/26°C gehalten wird. Hier schlüpfen die Fischlarven nach rund 15 Tagen.

Fotos zur Unterscheidung der Geschlechter

Aufzucht
Da die Larven sehr klein sind, beginnt nun eine heikle Phase. Weil ich Pseudomugil-Eier stets mit Moos in den »Brutschalen« sammle, entziehen sie sich oft meiner Blicke und ich kann nicht mit Sicherheit sagen, wie lange sie benötigen, um ihren Dottersack aufzuzehren. Aber das Moos gewährleistet auch eine Versorgung mit kleinsten Nährtierchen, sodass ich mir wenig Sorgen mache, den richtigen Zeitpunkt zum Anfüttern zu verpassen. Wenn ich die ersten Winzlinge an der Oberfläche erblicke, füttere ich (wenig!) flüssiges Aufzuchtfutter. Gerne verwende ich dazu Artemia-Aufzuchtfutter. Sobald die Tiere dauerhaft schwimmen, verfahre ich wie mit all meinen Jungfischen: Umzug in ein Garnelenbecken. Diese Becken erweisen sich mir immer wieder als große Hilfe bei der Aufzucht von Fischjungen. Die Becken sind bereits gut eingefahren und verfügen so über eine gesunde Mikrofauna, sind mit Schwammfilter/Mattenfilter ausgestattet, die den Jungfischen nicht gefährlich werden können und die vorhandenen Garnelen und Schnecken entsorgen über gebliebenes Futter. Ich brauche mir also keine Gedanken um die Wasserqualität zu machen und kann die Jungfische gut versorgen (ein regelmäßiger Wasserwechsel erfolgt selbstredend auch in diesen Becken) und wenn ich durch Abwesenheit nur morgens und abends füttern kann, finden die Kleinen trotzdem etwas Fressbares. Erst nach einigen Tagen gebe ich wenige Artemia-Nauplien. Nun beobachte ich, ob sie auch angenommen werden, denn häufig sind selbst diese Winzlinge für die kleine Fischbrut noch zu groß. Aber mit Mikrowürmchen, Artemia- und Staubfutter bekommt man sie zum Großteil über die ersten kritischen Tage hinweg.
Danach stellt die Ernährung kein besonderes Problem mehr dar. Auffallend ist, dass die Jungen, beispielsweise im Vergleich zu jungen Bärblingen, sehr langsam wachsen. Auch bis sie richtig ausgefärbt sind dauert seine Zeit - hier sollte man schon ein paar Monate Geduld aufbringen. Sicher ist das ein entscheidender Grund, warum man die sehr hübschen Tiere äußerst selten im Handel findet. Gewerbsmäßige Züchter finden an diesen Tieren sicher kein Interesse. So bleibt zu hoffen, dass ausreichend Hobbyaquarianer dafür Sorge tragen, diese wirklich anmutigen Tiere nicht wieder aus dem Hobby verschwinden zu lassen.

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