Sonntag, 3. Januar 2010

Pflanzen im Aquarium


Obwohl in den Heimatgewässern vieler unserer Aquarienbewohner kein oder nur spärlicher Pflanzenwuchs zu finden ist, sind die meisten Aquarien mit einer großen Vielfalt an Pflanzen ausgestattet.
Sicher liegt das an der dekorativen Wirkung und den vielen Gestaltungsmöglichkeiten, die der Einsatz von Pflanzen bietet. Beispiele wie die seit langem beliebten »Holländischen Pflanzenaquarien« mit einer Vielzahl verschiedener Pflanzenarten, die nach bestimmten Gesichtspunkten angeordnet werden, bis hin zu den gerade in den letzen Jahren sehr populären »Naturaquarien«, die meist nur wenige Pflanzenarten beherbergen, die aber in großer Stückzahl gepflanzt wundervolle Landschaftsausschnitte spiegeln, zeigen eindrucksvoll, welche Gestaltungemöglichkeiten sich in der Kombination von Pflanzen und Dekorationsgegenständen ergeben.
Über den dekorativen Nutzen der Pflanzen hinaus erfüllen sie nützliche Aufgaben im Stickstoffkreislauf. Ausscheidungen der Aquarienbewohner, verrottende Materialien und Futterreste liefern den Pflanzen Nährstoffe. Je mehr solcher Abbauprodukte von den Pflanzen verstoffwechselt werden, desto weniger haben Algen eine Chance, sich auszubreiten. Somit ist m. E. ein guter Pflanzenwuchs (neben dem regelmäßigen Wasserwechsel) das beste Mittel gegen Algen im Aquarium.
Durch die Ausbreitung ihrer Wurzeln im Bodengrund sorgen Pflanzen für die Wasserzirkulation und damit für den Gasaustausch im Boden. Damit beugen sie Fäulnisbildung vor. Eine weitere wichtige Aufgabe der Pflanzen ist die Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff, der nicht nur für die Beckenbewohner notwendig ist, sondern wiederum Aufgaben im gesamten Kreislauf erfüllt. Zur Veranschaulichung habe ich eine Grafik erstellt, welche die Zusammenhänge in vereinfachter Form zeigt.
Zur erfolgreichen Pflege von Aquarienpflanzen sind ein paar Parameter zu beachten:

Bodengrund
Pflanzen, die im Boden wurzeln benötigen natürlich ein geeignetes Substrat. Ob man Kies oder Sand verwendet hängt vom geplanten Tierbesatz und den eigenen Vorstellungen ab. Den Bodengrund kann man beim Einrichten des Beckens mit Depotdünger aufwerten. Eine kostengünstige Alternative zu den im Handel erhältlichen Mitteln ist die Einbringung von Lehm oder Ton als erste Schicht unter dem eigentlichen Bodensubstrat.

Damit ist ein Punkt der Nährstoffversorgung bereits genannt. Darüber hinaus müssen die Pflanzen aber noch mit weiteren Nährstoffen versorgt werden. Dies geschied i. d. R. durch flüssige Düngemittel, die speziell auf die Bedürfnisse der Aquarienpflanzen abgestimmt sind. Für Pflanzen, die benötigte Nährstoffe hauptsächlich über die Wurzeln aufnehmen, erhält man Düngeprätarate (Kugeln, Sticks oder Tabletten), die in den Boden eingebracht werden. Auch wer bei der Einrichtung einen Langzeitbodendünger verwendet hat, sollte nach dessen Wirkungsdauer (abhängig u. a. vom Verbrauch der Pflanzen) auf solche Präparate zurück greifen, um einem Nährstoffmangel entgegen zu wirken. Auch hier kann man durch eine günstige Do-it-yourself-Methode sein Hobby-Budget schonen.
Einen weiteren Schritt zu einem schönen Pflanzenwuchs und somit zu einem stabilen Gleichgewicht ist die Einbringung von Kohlendioxid. Dies geschiet mittels einer CO2-Anlage, die man in verschiedensten Ausführungen im Handel erhält oder ebenfalls selber basteln kann. Ob im eigenen Aquarium der Einsatz solch einer Anlage erforderlich ist, sollte man vorab klären.

Dass erst unter Einwirkung von Licht die Photosynthese abläuft, ist hinlänglich bekannt. Aqauristisch nutzbare Leuchtmittel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Am verbreitesten sind in der Aquaristik Leuchtstoffröhren, die es in verschiedenen Farbspektren gibt. Hier sollte man sich nach den Bedürfnissen der gepflegten Pflanzen, aber auch nach der tierischen Bewohner und nicht zuletzt dem Auge des Betrachters richten. Da die meisten der erhältlichen Aquarienpflanzen aus tropischen und subtropischen Gegenden stammen, wo in der Natur nur geringfügige jahreszeitliche Abweichungen der Sonnenstunden vorkommen und auch die Intensität wenig schwankt, kann man sich an einer Beleuchtungsdauer von täglich rund 12 Stunden orientieren.

Auch die Temperaturansprüche sind nicht bei allen Pflanzen gleich. Man erkundigt sich am besten über die Bedingungen in den Heimatgewässern. So hat man auch gleich Anhaltspunkte für die Wasserwerte wie Säure- und Härtegrad.

Nicht zuletzt ist natürlich auch der tierische Besatz ein für die Pflanzen nicht unwichtiger Faktor. Einige Fische und Wirbellose haben eine Vorliebe für pflanzliche Frischkost und viele davon machen selbst bei ausgewogener Fütterung nicht Halt vor der Bepflanzung. Viele Krebse haben sich schon den Ruf eines Rasenmähers eingehandelt, da sie die Pflanzen nicht unbedingt verspeisen, aber gnadenlos dicht über dem Boden kappen, was selbst für schnellwachsende Pflanzenarten ein Überleben unmöglich macht. Im Falle solcher tierischen Pfleglingen muss man jedoch nicht auf Pflanzen verzichten, sondern kann auf Schwimmpflanzen oder solche, die auch freitreibend wachsen (z. B. Horn- und Nixkraut) zurück greifen.

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