Mittwoch, 26. Januar 2011

Pseudomugil gertrudae - »Gepunktetes Blauauge«








Pseudomugil gertrudae aus der Ordnung Atheriniformes (Ährenfischartige) ist einer meiner weiteren Lieblingsfische. Die Liste nimmt einfach kein Ende ;-)...
Die Tiere stammen aus Nordaustralien und dem Süden Neuguineas, wo sie normalerweise im Süß- gelegentlich/zeitweise auch im Brackwasser vorkommen. Die meisten Arten aus dieser Region sind starken Schwankungen ihrer Lebensbedingungen unterworfen, die durch Dürrezeiten und starken Überschwemmungen verursacht werden. So ist es nicht verwunderlich, dass sie auch im Hobby unter ganz unterschiedlichen Bedingungen gehalten und vermehrt werden können.

Die Angaben verschiedener Fundorte zeigen, wie anpassungsfähig das kleine Fischlein ist:
pH-Wert von 3,7 bis 9,4
(was eine enorm große Spanne ist, bedenkt man, dass der pH-Werte in einer logarithmischen Skala ausgedrückt wird)

Wasserhärte von 2 bis 15° dGH

Temperaturen von 12 bis 34° C

Leitfähigkeiten zwischen 12 und 646 µS/cm

Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit wird kaum ein Aquarianer größeren Aufwand betreiben müssen, um die Tiere erfolgreich zu pflegen. Bei Tieren aus dem Handel lohnt sich die Frage nach dem Fangort, um Rückschlüsse auf die dort größtenteils herrschenden Wasserwerte ziehen zu können. Bekommt man die Tiere aus der Nachzucht, wird der Züchter sicher gerne seine Wasserwerte nennen. Je nach Differenzen zu den Werten im heimischen Becken muss eine behutsame Umgewöhnung erfolgen.

Mit einer Endgröße von 3 bis 4 cm stellt er auch keine riesigen Ansprüche an die Beckengröße. Für sog. »Nano-Becken« ist er allerdings nicht geeignet. Zum einen sollte man ihn in Gruppen halten und zum anderen ist P. gertrudae ein schwimmfreudiger Fisch.

Bei der Ernährung sollte man es sich nicht gar zu leicht machen und ständig auf Flockenfutter zurück greifen. Das wird zwar auch angenommen, aber das »Blue eye« hat es gerne abwechslungsreich und ein Großteil der Ernährung sollte aus feinem Lebendfutter bestehen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich an der Stelle einfach nicht drumherum komme, darauf hinzuweisen, dass alle Fische möglichst abwechslungsreich gefüttert werden sollten. Und das erfordert meiner Ansicht nach bei karnivor lebenden Arten (Fleischfresser) einen großen Anteil Lebendfutter im Speiseplan. Möglichkeiten gibt es genug: Inzwischen kann man lebende Mückenlarven, Wasserflöhe und Artemia im Zoofachhandel kaufen.
Natürlich kann man sich diese Tiere auch selber züchten - mit mehr oder weniger Aufwand. Ganz leicht und auch nicht zeitaufwändig sind Zuchtansätze von Enchyträen, Grindal oder Mikrowürmchen zu betreiben.
Hat man Schwierigkeiten, an ausreichend Lebendfutter zu gelangen, kann man auch Frostfutter reichen.

Zurück zum »Blauauge« und seinen Ansprüchen: Das Haltungsbecken sollte Deckung und auch freien Schwimmraum bieten. Man tut als gut daran, die rückwärtige und seitlichen Beckenzonen gut zu bepflanzen und Mitte und vorderen Bereich nur mit niedrigen Pflanzen zu begrünen. Einige Schwimmpflanzen bieten den Fischen, die sich größtenteils in den mittleren und oberen Wasserzonen aufhalten, ebenfalls Deckung.

Von P. gertrudae sind derzeit drei Standortvarianten bekannt, die man anhand der Färbung der Brustflossen-Spitzen der Männchen unterscheidet. So gibt es den »Yellow wing« mit gelben Brustflossen-Spitzen, den »White wing« mit weißen Flossen-Spitzen und den »Red wing«, der rote Flossen-Spitzen aufweist. Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind die Weibchen insgesamt weniger abwechslungsreich gezeichnet. Besonders die Balz und das Imponiergehabe der Männchen ist ein sehenswertes Schauspiel.

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