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Samstag, 20. Oktober 2012

Nachzucht von Pseudepiplatys annulatus

Dem Ringelhechtling Pseudepiplatys annulatus habe ich vor längerer Zeit schon ein Portrait gewidmet. Nun möchte ich einmal beschreiben, wie ich die Tiere vermehre. 

Die Tiere zum Ablaichen zu bringen, ist sehr leicht. Wenn sie sich wohlfühlen, kann man Balz und Ablaichen auch regelmäßig im Haltungsbecken beobachten. Möchte man sich nicht darauf verlassen, dass im Haltungsbecken einige Jungtiere durch kommen, sondern die Jungtiere gezielt großziehen, sollte man die adulten Tiere in einem Ablaichbecken ansetzen. 
Ich nehmen dazu ein kleines Becken (im Bild unten ein Plastikbecken mit einer Kantenlänge von 40 cm) und fülle Wasser bis zu einer Höhe von etwa 15 bis 20 cm ein. Als Laichsubstrat kann man verschiedene Materialien anbieten. Ich biete gleich mehrere Substrate an: Den Boden belege ich mit einer Schicht Torf (Reptilienbedarf), den ich zuvor mit kochendem Wasser übergieße. Wenn er sich voll gesaugt hat, sinkt er ab und bleibt am Boden liegen. Daneben biete ich Kokosfasern, die gewöhnlich als Nistmaterial für Vögel im Handel erhältlich sind. Auch diese überbrühe ich vor ihrem Einsatz mit Wasser. Beide Naturmaterialien sorgen für einen bernsteinfarbenen Farbton des Wassers, der Torf sorgt zudem für einen niedrigen pH-Wert, der zur Zucht von P. annulatus angestrebt werden sollte. Auch eine Hand voll Moos kommt noch ins Becken. Dies wird nicht nur gerne als Laichsubstrat angenommen, sondern bringt darüber hinaus reichlich Kleinstlebewesen mit ins Becken, die später eine gute Bereicherung des Nahrungsangebots für die Jungfische darstellen.



Ich setzte die Tiere am liebsten im Sommer zur Zucht an, da ich so auf eine Beheizung des Beckens verzichten kann. Auch eine Beleuchtung ist nicht nötig – ich stelle das Zuchtbecken in Fensternähe auf. Dabei muss natürlich darauf geachtet werden, dass das Becken nicht längere Zeit der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, da sich eine so geringe Wassermenge natürlich sehr schnell erwärmt. Zur Durchlüftung hänge ich einfach einen Sprudler ins Wasser, der mittels Mempranpumpe für Sauerstoffzufuhr und eine leicht Oberflächenbewegung sorgt.

P. annulatus kann man paarweise, besser aber mit einem Überschuss an weiblichen Tieren zur Zucht ansetzen. Natürlich sucht man aus seiner Gruppe die Tiere aus, die die schönsten körperlichen Merkmale besitzen: Die Flossen sind also unbeschädigt, der Körperbau tadellos und die Farben kräftig ausgeprägt. 
Die ausgewählten Tiere setzte ich behutsam in das Laichbecken ein. Nun füttere ich ausschließlich Lebendfutter. Zum einen fördert es eine gute Kondition und den Laichansatz der Weibchen, zum anderen belastet die Fütterung mit Lebendfutter das Wasser nicht so, wie etwa Flockenfutter. Um einen guten Laichansatz zu erreichen, eignet sich die Gabe von Schwarzen Mückanlarven besonders gut. Aber auch alle anderen verfügbaren Sorten Lebendfutter, etwa Wasserflöhe, Rote Mückenlarven, Grindalwürmchen, Enchyträen, Artemia, biete ich den Fische an.

Die Zuchtgruppe bleiben rund zwei Wochen in diesem Behälter. Beim Teilwasserwechsel schöpfe ich nur Wasser von der Oberfläche ab – mit einer Saugglocke oder einem Mulmsauger würde man natürlich den Laich mit absaugen. Spätestens, wenn die ersten Jungtiere an der Wasseroberfläche auftauchen ist es Zeit, die Alttiere aus dem Laichbehälter heraus zu fangen. Nun tauchen nach und nach immer mehr Larven an der Wasseroberfläche auf. 



Ich füttere anfangs mit kleinstem Aufzuchtfutter wie Pantoffeltierchen und Essigälchen. Bei guter Wasserquatität und passendem Futter wachsen die Jungen anfangs recht zügig und nehmen nach einigen Tagen schon Mikrowürmchen und nach etwa einer Woche frisch geschlüpfte Artemia-Larven. Um die Jungfische bereits jetzt daran zu gewöhnen, reiche ich bei der Fütterung auch wenig ganz fein zerriebenes Flockenfutter zusätzlich zum Lebendfutter. Als Resteverwerter setzt ich ein paar Posthorn- oder Blasenschnecken in das Becken. Mit zunehmendem Wachstum der Jungen erhöhe ich den Wasserstand. So haben die Tiere mehr Platz sich zu entwickeln und der pH-Wert wird allmählich auf ein „normales“ Maß gehoben. So haben die Fische keine Probleme, wenn sie später in ein Aquarium mit weniger saurem Wasser umziehen. Mit etwa einem halben Jahr sind die Tiere fast ausgewachsen. 

Samstag, 19. März 2011

Eientwicklung bei Pseudomugil gertrudae





Die gezeigten Eier habe ich an einem Laichmopp abgesammelt, der mehrere Tage im Becken meiner Pseudomugil gertrudae hing. Wie man sieht, sind die Eier unterschiedlich weit entwickelt. P. gertrudae sind Dauerlaicher, das heißt, sie legen täglich eine geringe Menge Eier ab. So hat man dann später auch unterschiedlich weit entwickelte Jungtiere.
Bei einigen Arten, beispielsweise Barschen, müssen die Jungtiere nach Größe sortiert aufgezogen werden, da sich größere Jungtiere mit Vorliebe den Bauch mit kleineren Geschwistern voll hauen. Nach meiner Erfahrung sind Pseudomugil in dieser Hinsicht weniger problematisch. Auch kleine Larven haben in Gesellschaft ihrer größeren Geschwister gute Chancen aufzuwachsen - vorausgesetzt natürlich, es steht ausreichend Futter für alle zur Verfügung.

Die Aufzucht kann in der Reihenfolge Partoffeltierchen, Essigälchen, Mikrowürmchen, Artemia-Nauplien, Grindal erfolgen. Auch kleinstes Flockenfutter kann gelegentlich gereicht werden. Ich füttere es in kleinen Mengen zum Lebendfutter hinzu. So gewöhnen sich die Tiere recht leicht an Fertigfutter.

Dienstag, 1. März 2011

Do-it-yourself: Laichmopp

Einen Laichmopp aus Moos habe ich ja schon vor geraumer Zeit vorgestellt. Hier nun der klassische Laichmopp aus Wolle. Er ist in der Aquaristik schon seit Ewigkeiten in Gebrauch und den meisten Aquarianer kein Unbekannter. Aber hier schauen ja auch immer mal wieder Leute rein, die sich mit der Aquaristik noch nicht so arg lange beschäftigen und vielleicht nun ihre ersten Versuche in der Zucht einiger Aquarienbewohner unternehmen wollen. Da ist der Laichmopp ein gutes, einfach herzustellendes Hilfsmittel.
Er wird von vielen Fischarten angenommen. Ich hatte damit beispielsweise bei Pseudomugil furcatus, Pseudomugil gertrudae, Oryzias dancena und Aphyosemion australe Erfolg.


Aber nun mal zum Bastel:
Ich nehme ein Stück Pappe, das ich einmal zusammenfalte. Um das Pappestück wird nun Wolle - je nachdem, wie dick der Mopp werden soll - herum gewickelt.


Häufig liest man Empfehlungen, keine gefärbte Wolle oder nur welche auch Baumwolle oder aber nur synthetische Wolle zu verwenden. Wie so oft: Frage vier Aquarianer und du erhältst fünf Antworten! Also ausprobieren...
Negative Erfahrungen habe ich bislang mit keiner Wolle gemacht. Der Mopp bleibt ja nicht dauerhaft im Wasser, obwohl ich schon einige davon über Wochen im Becken hängen hatte. Das einzige, was mir auffiel ist, dass reine Baumwoll-Mopps nicht mehr besonders frisch riechen, wenn sie mehrere Tage im Aquarium hängen. Dann werden sie entsorgt und durch neue ersetzt.

Nachdem man ausreichend Wolle um das Pappestück gewickelt hat, zieht man ein Stück Wolle durch und bindet damit die Wollfäden auf einer Seite zusammen. Das kommt den meisten sicher von der Herstellung von Wollbommeln bekannt vor ;-)


Danach schneidet man die Fäden auf der anderen Seite durch, bindet an das obere Ende einen Schwimmer - ich verwende Korken von Weinflaschen - und fertig ist das Teil.



Bevor ich den Mopp im Aquarium platziere, spüle ich ihn unter fließendem Wasser aus und drücke dabei gleich etwas die Luft aus den Fasern - dann gehen sie im Wasser auch gleich unter.


Samstag, 15. Januar 2011

Nachwuchs bei Dario dario

Na endlich... Nachdem ich nun geraume Zeit Dario dario pflege, konnte ich den ersten Nachwuchs entdecken. Der kleine Kerl geriet beim Wasserwechsel in den Sog des Schlauchs und landete schließlich im Netz - denn ich lasse das Wasser prinzipiell durch einen Kescher laufen und kontrolliere anschließend den Inhalt auf Larven, kleine Garnelen, Schnecken und sonstiges Getier. Fast immer finde ich auch was. ;-) Dieses Mal habe ich mich über den "Fund" besonders gefreut...

Freitag, 12. November 2010

Mikroskopaufnahmen O. dancena

...und wenn schon Eier da sind, warum nicht gleich mal unters Mikroskop damit? Die Aufnahmen zeigen verschiedenen Entwicklungsstadien von Oryzias dancena. Im letzten Bild ist der Jungfisch schon deutlich zu erkennen - besonders seine großen Augen. Und das alles in einem Ei, das wenig mehr als einen Millimeter Durchmesser hat. Ist das nicht faszinierend?




Mehr zur Nachzucht hier...

Mittwoch, 10. November 2010

Nachwuchs bei Oryzias dancena


Meine ersten Oryzias dancena erhielt ich via Ei von einem anderen Aquarianer zugesendet. Es erforderte schon etwas Geduld bis ich die ersten Larven ausmachen konnte, denn die Entwicklung der Jungtiere dauert vergleichsweise lange. Interessant ist, dass die Fischlarven aus dem selben Gelege unterschiedlich lange bis zum Schlupf brauchen. Rund 14 bis 28 Tage nach der Eiablage schlüpfen immer mal wieder einige Larven. Die kleinen O. dancena habe ich bei täglichem Wasserwechsel in kleinen Dosen bis zu einer Größe von etwa einem Zentimeter heran gezogen. Erstfutter waren Pantoffeltierchen, Essigälchen und später Mikrowürmchen. Danach zogen sie in ein Garnelenbecken ein, wo sie noch heute leben und wiederum für Nachwuchs sorgen.

Ein 2 Tage alter Jungfisch:



Die Zucht
Die Männchen, die gut an ihrem fadenartig ausgezogene Flossenstrahlen in der Afterflosse zu erkennen sind, balzen unermüdlich die Weibchen an. Eine Paarung konnte ich noch nie beobachten, doch scheinen die Fische die frühen Morgenstunden dazu zu bevorzugen. Morgens sehe ich oft Weibchen, die ihre Eitraube mit sich tragen. Diese wird im Laufe des Tages bevorzugt an Pflanzen abgestreift.



Hält man die Tiere in einem Artbecken und ist durch Schwimmpflanzen ausreichend Schutz für die Jungtiere gegeben, kann man die Eier im Becken lassen. Bei mir kommen auch in Gesellschaft von Garnelen immer einige Jungtiere auf.

Sind die Larven in den Eiern erst mal so gut zu erkennen, dauert es nicht mehr lange...

Möchte man eine größere Menge Jungfische aufziehen oder hält die Reiskärpflinge in Gesellschaft räuberischer Fische, ist es ratsam, die Eier zu entnehmen. Auch die gelegentlich an der Oberfläche auftauchenden Fischlarven können abgeschöpft und separat groß gezogen werden.

Ich entnehme vornehmlich die Eitrauben. Dazu biete ich als Laichsubstrat Javamoos und Muschelblumen an. Hängen Eier in den Pflanzen, überführe ich diese einfach in kleine Schalen und bestücke das Becken mit frischen Pflanzen. Die Schalen stehen bei Zimmertemperatur und werden täglich auf geschlüpfte Larven abgesucht. Diese schöpfe ich ab und setze sie in ein bereits eingefahrenes Becken, das mit einem HMF ausgestattet ist und von diversen Schnecken bewohnt wird. So kann ich den winzigen Jungfischen ausreichend Nahrung anbieten, ohne eine rapide Verschlechterung der Wasserqualität zu befürchten. Das Becken ist mit reichlich Hornkraut ausgestattet, sodass Jungfische verschiedener Größe gut miteinander aufgezogen werden können.

Mikroskopaufnahmen der Larven im Ei

Mittwoch, 19. Mai 2010

Nachwuch bei Epiplaty dageti



Die zu Beginn des Jahres bei mir eingezogenen Querbandhechtlinge Epiplaty dageti haben, obwohl noch nicht ganz ausgewachsen, bereits in ihrem Aufzuchtbecken für Nachwuchs gesorgt. Wenige Tage nachdem ich die Jungtiere in ein größeres Aquarium umgesetzt habe, zogen in besagtes Ablaich-/Aufzuchtbecken Pseudomugil gertrudae ein. Trotzdem konnte ich wiederum ein paar Tage später einige Jungtiere von E. dageti an der Wasseroberfläche ausmachen.
Anfangs find ich diese heraus und überführte sie in ein Garnelenbecken, wo sie unbehelligt aufwachsen konnten. Aber auch in Gesellschaft der Pseudomugil (auch einige Otocinclus leben in diesem Becken) kamen weitere Jungtiere durch. So sparte ich mir fortan das Umsetzen weiterer Fischkinder. Inzwischen haben sie eine Größe von rund 1 bis 2 cm. I
ch schlussfolgere, dass auch der Pseudomugil-Nachwuchs in diesem Becken durchkommen sollte - also mussten die kleinen E. dageti nun doch weichen und in ein anderes Becken umziehen...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

»Blue eyes« Das Gabelschwanz Blauauge



Das Gabelschwanz Blauauge Pseudomugil furcatus kommt ursprünglich aus Australien und Neuguinea, fühlt sich in härteren, neutralen bis leicht alkalischen Wasser wohl und sollte in Gruppen gepflegt werden. Ausgewachsen sollen die Tiere zwischen 4 und 7 cm messen - meine gehören demnach wohl zu den kleineren Exemplaren, denn sie sind mit rund 4 cm einfach fertig mit dem Wachsen... Momentan lebt meine kleine Gruppe in einem ca. 85 Liter fassenden Becken. Die Temperaturen betragen darin ca. 24°C. Ein Umzug in ein größeres Aquarium ist angedacht. Blauaugen sind m. E. zwar forsche aber sehr friedliche Fische und daher gut zur Vergesellschaftung geeignet. Sie sind sehr schwimmfreudig und agil - man sollte also für ausreichend freien Raum bei der Gestaltung des Beckens sorgen. Außerdem mögen sie etwas Strömung - dem kann durch eine entsprechend starke Pumpe Rechnung getragen werden. In ihrem Speiseplan sollte Lebendfutter nicht fehlen, obwohl sie auch Frost- und Flockenfutter sowie Granulat annehmen.

Zucht
Pseudomugil sind Dauerlaicher, das heißt, sie legen über mehrere Tage hinweg einige wenige Eier ab. Als Laichsubstrat bevorzugen sie feinfiedrige Pflanzen wie Cabomba oder natürlich Moos. Ich habe bisher schon Eier in Pflanzenpolster in Bodennähe als auch nahe der Wasseroberfläche gefunden. Am besten gelingt mir die Entnahme der Eier mit dem Moosmopp, den sie zum Laichen gerne aufsuchen. Die Eier sind mit einem Durchmesser vor etwa 2 mm recht groß und daher relativ leicht im Moos auszumachen. Ich entnehme entweder die Eier, oder überführe gleich das gesamte Moos in ein kleines Gefäß (Haushaltsdose oder ähnliches). Im Sommer lasse ich diese während der Eientwicklung bei Zimmertemperatur stehen. Sollte die Umgebungstemperatur zu niedrig sein, stelle ich die kleinen Behältnisse einfach auf die Querstrebe eines großen Beckens, so dass es durch die, unter der Abdeckung befindlichen, erwärmten Luft auf Temperaturen um die 25/26°C gehalten wird. Hier schlüpfen die Fischlarven nach rund 15 Tagen.

Fotos zur Unterscheidung der Geschlechter

Aufzucht
Da die Larven sehr klein sind, beginnt nun eine heikle Phase. Weil ich Pseudomugil-Eier stets mit Moos in den »Brutschalen« sammle, entziehen sie sich oft meiner Blicke und ich kann nicht mit Sicherheit sagen, wie lange sie benötigen, um ihren Dottersack aufzuzehren. Aber das Moos gewährleistet auch eine Versorgung mit kleinsten Nährtierchen, sodass ich mir wenig Sorgen mache, den richtigen Zeitpunkt zum Anfüttern zu verpassen. Wenn ich die ersten Winzlinge an der Oberfläche erblicke, füttere ich (wenig!) flüssiges Aufzuchtfutter. Gerne verwende ich dazu Artemia-Aufzuchtfutter. Sobald die Tiere dauerhaft schwimmen, verfahre ich wie mit all meinen Jungfischen: Umzug in ein Garnelenbecken. Diese Becken erweisen sich mir immer wieder als große Hilfe bei der Aufzucht von Fischjungen. Die Becken sind bereits gut eingefahren und verfügen so über eine gesunde Mikrofauna, sind mit Schwammfilter/Mattenfilter ausgestattet, die den Jungfischen nicht gefährlich werden können und die vorhandenen Garnelen und Schnecken entsorgen über gebliebenes Futter. Ich brauche mir also keine Gedanken um die Wasserqualität zu machen und kann die Jungfische gut versorgen (ein regelmäßiger Wasserwechsel erfolgt selbstredend auch in diesen Becken) und wenn ich durch Abwesenheit nur morgens und abends füttern kann, finden die Kleinen trotzdem etwas Fressbares. Erst nach einigen Tagen gebe ich wenige Artemia-Nauplien. Nun beobachte ich, ob sie auch angenommen werden, denn häufig sind selbst diese Winzlinge für die kleine Fischbrut noch zu groß. Aber mit Mikrowürmchen, Artemia- und Staubfutter bekommt man sie zum Großteil über die ersten kritischen Tage hinweg.
Danach stellt die Ernährung kein besonderes Problem mehr dar. Auffallend ist, dass die Jungen, beispielsweise im Vergleich zu jungen Bärblingen, sehr langsam wachsen. Auch bis sie richtig ausgefärbt sind dauert seine Zeit - hier sollte man schon ein paar Monate Geduld aufbringen. Sicher ist das ein entscheidender Grund, warum man die sehr hübschen Tiere äußerst selten im Handel findet. Gewerbsmäßige Züchter finden an diesen Tieren sicher kein Interesse. So bleibt zu hoffen, dass ausreichend Hobbyaquarianer dafür Sorge tragen, diese wirklich anmutigen Tiere nicht wieder aus dem Hobby verschwinden zu lassen.

Dienstag, 22. September 2009

Ein Laichmopp aus Moos




Viele Züchter bieten ihren Fischen zum Ablaichen einen Laichmopp aus synthetischer Wolle. Auch ich habe das eine zeitlang so gemacht und meine Killi-Fische haben diesen auch gut angenommen. Doch irgendwie ist das mit der Wolle unschön - lässt man den Mopp längere Zeit im Wasser, fühlt er sich schnell schmierig an oder riecht gar unangenehm. Da viele Fische Dauerlaicher sind, wollte ich einfach einen Laichmopp, der unbegrenz im Wasser haltbar ist. Nun habe ich einen, der sogar noch wächst...
Die Idee mit dem Moos ist zwar naheliegend, trotzdem habe ich bislang nirgends davon gehört oder gelesen. Ein Grund mehr, ihn hier einmal in Bildern vorzustellen. Angefertigt ist der Laichmopp mit wenigen Handgriffen: Man nehme ein schwimmendes Objekt (hier Korken), lege etwas Moos darüber und fixiere es mit einem Gummi. Fertig ist das Hilfsmittel, das bei mir sowohl von verschiedenen Killis als auch von Panzerwelsen und Pseudomugil angenommen wird. Den Laich kann man einfach aus dem Moos sammeln (zugegeben: In Wolle findet man die Eier leichter) oder aber das gesammte Moos in einen Schlupf- oder Aufzuchtbehälter überführen und den Mopp mit einer frischen Portion Moos wieder herrichten.


Donnerstag, 20. August 2009

Zucht, Sucht - oder was?

Hobby mit Suchtpotential
Unter Aquarianern ist das sog. Aquaristik-Virus ja schon lange bekannt. Gemeint ist wohl das hohe Suchtpotential, das dieses Hobby mit sich bringt. Der durchschnittliche Aquarianer hat immer mindestens ein Becken zu wenig und eine oft endlose Wunschliste mit Tieren, die er gerne einmal pflegen - vielleicht auch vermehren - möchte, mit Ideen für Beckeneinrichtungen, die er gerne umsetzen möchte, Projekte zum Ausprobieren, Bastelanleitungen und so weiter.
Ich bin nun im 20. Jahr meiner "Infektion" und was scheinbar harmlos mit gerade mal zwei Fischen begann hat derzeit die Ausmaße von 16 Aquarien von circa 25 bis 375 Litern Volumen - und natürlich sind das noch zu wenige für all meine Vorhaben... ;-)

Die Krönung: Die Zucht
Ein Anspruch, den fast jeder Aquarianer irgendwann einmal hat, ist die Vermehrung seiner Tiere. Meist geht es dabei nicht um Masse, sondern um das Erlebnis, die Tiere bei Balz, Paarung, Ablaichen und evtl. Brutpflege zu beobachten, etwas über ihr umfangreiches Verhaltensrepertoire zu erfahren und einige Jungfische aufwachsen zu sehen. Vielen Hobbyisten genügt es, ausreichend Nachzuchten groß zu ziehen, um den eigenen Bestand zu erhalten und gelegentlich ein paar Tiere an befreundete Aquarianer weiter zu geben.


Aber auch die Zucht kann zur Sucht werden :-D Hier möchte ich aufzeigen, wie ich verschiedene meiner Fische erfolgreich vermehre. Dabei handelt es sich um verschiedenen Killis, Bärblinge, Panzerwelse und Blauaugen - also Fische, die keine Brutpflege betreiben.
Das Prinzip ist das gleiche: Man bringt die Zuchttiere durch optimale Haltung und Ernährung in einen guten Allgemeinzustand - und damit meine ich nicht, dass man so nur verfährt, wenn man züchten möchte! Man sollte seine Tiere stets so gut als möglich halten und versorgen! Vielleicht ist es dem einen oder der anderen schon mal aufgefallen: In vielen Bücher werden für die Haltung und für die Zucht stark voneinander abweichende Wasserwerte empfohlen. Das mag bei einigen Arten bedingt Sinn machen, aber prinzipiell sollte man sich an den Empfehlungen zur Zucht orientieren. Denn das sind häufig die Bedingungen, die diese Tiere in der Natur vorfinden.
Aber weiter zum Thema Zucht... Ich biete den Tieren einen Ablageplatz für ihren Laich an. Dieser unterscheidet sich je nach Fischart. Von einigen Möglichkeiten, die bei mir erfolgreich sind, habe ich an anderer Stelle schon berichtet.

Nun sammle ich die Eier ab und überführe sie in eine kleine Dose mit Wasser aus dem Hälterungsbecken, dem ich etwas Erlenzapfen-Sud beisetze. Dieser verhindert Laichverpilzung oder dämmt sie zumindest entschieden ein. Wird z. B. in Moos gelaicht, schüttele ich es in einer Schale mit Wasser aus und pipettiere die Eier heraus. Um einen Großteil der Eier vor Übergriffen zu schützen, benutze ich die Laichschalen, die ich in einem anderen Beitrag beschrieben habe. Die Dosen stelle ich bei Zimmertemperatur an einen ruhigen Ort. Bei geringer Raumtemperatur finden sie einen Platz auf den Glasstegen großer Becken; so werden sie indirekt temperiert.

Moos wird gerne als Ablaichsubstrat genutzt.

Dann heißt es abwarten. Je nach Art schlüpfen die Larven innerhalb einiger Tage bis hin zu über einer Woche. Einige Killi-Fische legen Eier, die in einem sog. Torfansatz aufbewahrt und erst nach Monaten mit Wasser aufgegossen werden - diese bleiben hier unberücksichtigt.
Die ersten Tage ernähren sich die Larven von ihrem Dottersack. Genaue Angaben sollte man sich bei Interesse zu der jeweiligen Art einholen, da diese ebenfalls verschieden sind - und wie ich meine, hängt die Entwicklung sowohl der Eier als auch der Larven außerdem auch von der Temperatur ab.
Spätestens wenn die Larven geschlüpft sind, setze ich sie in eine frisch bereitete Dose um. Der hohe Keimdruck, der durch die Eireste entsteht, kann zum Verlust aller Jungtiere führen. Besonders bei hohen Temperaturen ist die Gefahr groß. Die Larven liegen am Boden der Dose oder hängen an deren Wänden.


Wenn der Dottersack aufgebraucht ist, benötigen die nun größtenteils frei schwimmenden Jungfische Futter. Da in einer so kleinen Menge Wasser das Millieu durch Fütterung schnell lebensfeindlich werden würde (auch hier spielen wohl Keime und Bakterien eine Rolle), gebe ich lediglich einen Büschel Moos aus einem eingefahrenen Becken in die Dose. Hier finden die Jungfische ausreichend Kleinstnahrung, um in der ersten Zeit versorgt zu sein.
Erst wenn alle Jungfische ständig frei schwimmen und in der Lage sind, sich bei Gefahr zügig in Sicherheit zu bringen, setze ich die Tiere in kleine Aquarien um. Ich greife dazu auf meine Garnelenbecken zurück. Sie sind größtenteil mit HMF ausgestatten, laufen bereits seit längeren Zeit und verfügen über ein gutes biologisches Gleichgewicht.
Hier kann gefahrenlos gefüttert werden und die kleinen Fischchen wachsen zügig heran. Als Erstfutter nehme ich flüssiges Jungfischfutter, das im Fachhandel erhältlich ist, fein zerriebenes Flockenfutter, kleinstes ausgesiebtes Tümpelfutter und natürlich auch Artemia-Nauplien. Mit zunehmender Größe der Fische kann größeres Futter gereicht werden. Eine Faustregel besagt, dass die Jungfische Futterpartikel in der Größe ihrer Augen bewältigen können. Gut genährte Jungfische haben einen gut sichtbar dicken Bauch.
Wenn die Fische eine gewisse Größe erreicht haben und "futterfest", also auch an Flockenfutter gewöhnt sind, setze ich sie in das jeweilige Haltungsbecken um bzw. geben sie ab.


Montag, 3. August 2009

Das Ablaichen beim Panzerwels



Die Gattung Corydoras
gehört zu der Familie der Panzer- und Schwielenwelse (Callichthydiae) und umfasst zahlreiche Arten. Das große Verbreitungsgebiet (tropisches und subtropisches Südamerika) läßt erahnen, dass die Arten, je nach Herkunft, an sehr unterschiedliche Bedingungen angepasst sind und demnach auch unterschiedliche Ansprüche in der Haltung haben.
Prinzipiell sollte man die Tiere in Gruppen halten. Aufgrund ihrer Friedfertigkeit sind sie gut für Gesellschaftsbecken geeignet. In vielen Aquarien werden sie zur Belebung der unteren Wasserregion und zum "Reste vertilgen" gehalten. Allerdings sollte man den munteren Gesellen die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie allen anderen Beckenbewohnern auch. So mögen sie einen feinen, nicht scharfkantigen Bodengrund - Quarzsand ist dafür bestens geeignet - und sollten auch gezielt gefüttert werden. Neben Flocken-, Granulat- und Tablettenfutter jeglicher Art bekommen meine Tieren regelmäßig Lebendfutter (im Sommer sogar überwiegend). Falls nicht ausreichend Lebendfutter zur Verfügung steht ist Frostfutter sehr dienlich.
Balz und Ablaichen
verläuft m. W. bei allen Arten ähnlich. Die Bilder zeigen den Vorgang bei Corydoras paleatus. Das laichbereite Weibchen wird von einem, meist mehreren, Männchen verfolgt. Ich habe schon häufig gelesen, dass ein Männchenüberschuss zur Zucht unabdingbar sein, da die Laichbereitschaft beim Weibchen nur durch Verfolgung durch mehrere Männchen ausgelöst wird. Dem kann ich aus eigenen Beobachtungen widersprechen.
Sportlich und wendig muss man als Cory-Mann sein, will man bei der Auserwählten punkten: Denn nur wem es gelingt, in die sog. T-Stellung zu kommen (Männchen steht quer zur Schnautze des Weibchens), bekommt die Gunst des Weibchens geschenkt. Das Weibchen legt einige Eier und klemmt diese zwischen die Bauchflossen. Nachdem die Befruchtung stattgefunden hat, werden die klebenden Eier an einem zuvor geputzten Gegenstand abgelegt. Dieser Laichakt wiederholt sich einige Male.

Neben C. paleatus pflege ich zur Zeit C. sterbai und C. pygmaeus. C. sterbai konnte ich auch schon beim Laichen beobachten - bei ihnen läuft der Vorgang ebenfalls wie beschrieben ab. Die Zwergpanzerwelse legen zwar auch Eier, mögen es aber offensichtlich etwas ungestörter. Die Eiablage habe ich da noch nie beobachten können, wenngleich mir häufig das Balzen auffiel - aber bis zur T-Stellung hat es noch nie gereicht, wenn ich vorm Becken saß.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Ablaichbehälter für Killis

Anfangs hielt ich meine Killi-Fische in Artbecken. Hier konnte ich recht einfach Laich absammeln und zur weiteren Aufzucht in gesonderten Behältern unterbringen. Auch kann man Killis in kleinen Becken gut zum Ablaichen bringen.
Inzwischen leben meine Killis (Aphyosemion australe »gold« und Aphyosemion exigoideum) in Gesellschaft anderer Fische und Wirbelloser. Um den Aufwand und den Stress für die Tiere beim Umsetzen in Laichbecken zu vermeiden, aber dennoch Laich absammeln zu können, habe ich eine Laichbox gebastelt. Diese wird gut angenommen. Allerdings weckt sie auch bei anderen Tiere im Gesellschaftsbecken Interesse. Man sollte sich also etwas Zeit nehmen, um das Laichen der Killis abzuwarten und die Box danach heraus nehmen, wenn man die Eier nicht an Fressfeinde verlieren möchte. Man kann natürlich auch deckellose Dosen verwenden. Ich benutze lieber diese Deckelvariante und suche mir auch etwas höhere Gefäße aus, da diese nicht so schnell von Laichräuber aufgesucht werden. Besonders wenn Welse mit im Becken leben, ist das von Vorteil. Die Killis finden den Eingang meiner Erfahrung nach sehr schnell.



Die Laichbox ist schnell fertig:
Ich nehme eine Dose mit Deckel (hier von Fertigsalat), in den ich eine Öffnung schneide, die genug Platz zum »Eintauchen« bietet. Danach kommt das Laichmaterial - hier überbrühte Torffasern - hinein und ab ins Becken (der Torf darf natürlich nicht mehr heiß sein). Wie man auf dem letzten Foto sieht, weckt die Dose sogleich Interesse bei den Killis.

Probiert es doch einfach mal aus...







Freitag, 10. Juli 2009

Die Zucht von Danio margaritatus



Erste Zuchtversuche
Nachdem im Haltungsbecken meiner Perlhunhbärblinge nur gelegentlich einige wenige Jungtiere aufwuchsen, war klar, dass ich die Eier zur Aufzucht vor Fressfeinden schützen musste.
Ich richtete also ein Zuchtbecken mit den Maßen 40 x 25 x 25 cm ein. Das Wasser wurde auf 24°C gehalten, die Einrichtung bestand lediglich aus einer dünnen Schicht Sand am Boden der zudem mit reichlich Buchenlaub bedeckt war, Moos zum Ablaichen und einigen Steine und Nixkraut um den scheuen Gesellen Deckung zu bieten. Das Becken stand in Fensternähe, so dass es etwas Morgensonne ab bekam und wurde nicht zusätzlich beleuchtet. Nach einer Einlaufphase setzte ich 6 weibliche und 2 männliche Bärblinge ein.

Obwohl ich das Moos regelmäßig heraus nahm und in einem Gefäß mit Wasser ausschüttelte, konnte ich nie Eier finden. Auch tauchten im Becken keine Jungtiere auf.
Zeitgleich erbrachte ein Moosbüschel, das ich versuchsweise ins Haltungsbecken der Galaxys gelegt hatte den gewünschten Erfolg. Zwar waren es wenige Eier, aber ich hatte einen Beweis für die Laichaktivität der Tiere.
Also zogen die Bärblinge aus dem Zuchtbecken wieder in ihr ursprüngliches Domizil, in dem auch Zwergpanzerwelse Corydoras pygmaeus, Dornaugen Pangio sp., und Zwergkrebse Cambarellus puer, leben. Auch einige Schnecken bevölkern das Aquarium.
Nun musste ich mir natürlich wieder etwas einfallen lassen, um die Eier zu "sichern", denn meine "Ausbeute" war hier mehr als gering.

Laich sammeln
In einem bereits eingerichteten Becken lässt sich schwerlich ein Laichgitter oder ähnlichen anbringen. Daher entschied ich mich, den Fischen Laichbereiche anzubieten, die eine ähnliche Funktion haben sollten. In der Praxis gestaltete sich das ganz einfach. Ich nehme dazu flache Haushaltsdosen, überziehe die Öffnung mit einem Plastiknetz, in dem diverse Obstsorten (esst mehr Obst!) verkauft werden und fixiere es mit einem Gummi. Überstehende Teile vom Netz entferne ich, damit sich keine Tiere darin verfangen können.
Beschwert mit einem Stein oder etwas Sand stelle ich diese Laichschalen in das Haltungsbecken. Auf das Netz kommt das Laichsubstrat. Ich verwende dazu Moos.
Die Bepflanzung im Becken ist eher großblättrig damit die Fische auch das angebotene Moos auf der Laichschale annehmen. Die dort abgelegten Eier bleiben zum Teil im Moos, die herunter rieselnden werden in der Schale aufgefangen und sind so vor dem Zugriff der Beckenbewohner geschützt. Auf diese Weise kann ich regelmäßig Eier entnehmen.
Ich kontrolliere täglich die Laichschalen, wobei mir aufgefallen ist, dass die Tiere teilweise Laichpausen einlegen. Häufig dauern diese jedoch nicht länger als zwei oder drei Tage. Besonders bei hohen Temperaturen scheinen sie nicht so aktiv zu sein. Außerdem wirkt sich ein hoher Anteil an Lebendfutter im Speiseplan der Fische förderlich auf den Laichansatz und so auf die Menge der abgelegten Eier aus.

Bis zum Schlüpfen
Die so gewonnenen Eier pipettiere ich aus der Schale bzw. dem Gefäß, in welchem ich das Moos ausschüttele. Sie kommen mit Wasser aus einem laufenden Aquarium in ein sauberes Gefäß, das ich bei Zimmertemperatur stehen lasse. Bei niedriger Umgebungstemperatur (und nur dann!) stelle ich sie auf den Steg im einem Aquarium. Die Luft unter der Abdeckung ist durch das beheizte Wasser gut temperiert.
Täglich kontrolliere ich die Eier und entferne unbefruchtete und verpilzte. Diese sind weiß; die intakten Eier sind klar und nach kurzer Zeit kann man das sich entwickelnde Fischchen sehen. Einen Teil des Wassers ersetze ich durch Wasser aus einem meiner laufenden Aquarien.
Sollte es übermäßig zu Verpilzungen kommen, hilft es, wenn man dem Wasser eine wenig Erlenzapfen-Sud zusetzt.

Schlüpfen der Larven und Aufzucht
Je nach Temeperatur schlüpfen die Larven innerhalb von ein bis zwei Tagen. In den nächsten zwei bis drei Tagen hängen sie an den Wänden oder am Boden der Schale und ernähren sich von ihrem Dottersack. Bis dieser aufgebraucht ist, wird nicht gefüttert.
Sobald der Dottersack aufgebraucht ist, beginnen die Tiere frei zu schwimmen und gehen auf Nahrungssuche. Wenn man flüssiges Jungfischfutter gibt, ist besonders auf einen regelmäßigen Wechsel eines Teils des Wassers zu achten. Ich behelfe mir in den ersten Tagen (bis alle Jungfische frei schwimmen) mit einem Moosbüschel, das ich aus einem der Aquarien nehme. Darin sind ausreichend Kleinstlebewesen vorhanden, um die Jungfische eine Weile zu versorgen.
Als besonders erfolgreich hat sich das Umsetzen der Fischchen in ein Garnelenbecken erwiesen. Hier finden die Fischbabys ausreichend Futter in geeigneter Größe. Je nach Menge der Fische ist nicht einmal eine zusätzliche Fütterung nötig.
Wer keine Garnelen pflegt, dem wäre es angeraten, stets ein kleines, eingerichtetes Becken "leer" laufen zu lassen. Nur in Becken mit stabilem Milieu leben ausreichend "Futtertiere".
Wer zufüttern möchte oder so viele Jungfische zu versorgen hat, dass dies nötig ist, kann mit Pantoffeltierchen oder dem käuflichen Aufzuchtfutter füttern. Später nehmen die Fische auch frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien, Mikrowürmchen, kleine Wasserflöhe und anderes bewährtes Jungfischfutter. Besonders gerne nehmen meine Tiere ausgesiebtes Tümpelfutter an. Nach und nach gewöhne ich sie durch das Zumischen von Frost- und zerriebenem Flockenfutter auch an diese Futtersorten.

Viel Freude und Erfolg bei eigenen Zuchtversuchen... :-)



Sonntag, 5. Juli 2009

Ancistrus-Vater im Streik






Zuverlässige Väter
Ancistrus-Väter sind, wie man es von Harnischwelsen gewohnt ist, gute Väter. Sie bewachen ihr Gelege, fächeln frisches, sauerstoffreiches Wasser zu und behüten ihre Nachkommen auch noch einige Tage nach dem Freischwimmen. So war das bislang auch bei meinen Tieren - bislang!

Ein verwaistes Gelege
Doch eines Tages fand ich ein Gelege schutzlos im Aquarium liegen. Okay, vielleicht hat Papa zu stark gefächelt und das Gelege unbeabsichtigt von die Tür gesetzt. Das Gelege mit einem kleinen Schups einfach wieder in die Höhle befördern und gut ist...
Falsch gedacht! Es hat nicht lange gedauert, bis das Gelege wieder in gebührendem Abstand vor dem Höhleneingang lag. Und zu meiner Überraschung saß ein Mini-Ancistrus in der Höhle. Sollte das Gelege vielleicht dem zweiten Männchen, das mit im Becken lebt, gehören. Aber wo hat er denn überhaupt seine Höhle? Und bislang hat er auch nie gebrütet. Oder aber Männchen Nummer 1 hat mit zwei Damen gelaicht und nun, wo die ersten Nachkommen geschlüpft sind, bereut er das... :-) Gelesen habe ich mal irgendwo, dass Ansictrus-Männchen auch mehrere Gelege in ihrer Höhle betreuen, aber von betreuen konnte in diesem Fall ja nicht die Rede sein. Und da sich schon einige Schnecken an dem Gelege zu schaffen machen wollten, war Zeit zu handeln.
Eine Kinderstube muss her...
Einige Bärblinge, Panzerwelse und Killifische ziehe ich mit Erfolg in einfachen Plastikschalen (Vorratsdosen, oder besser -döschen) auf. Zwar war ich etwas skeptisch, ob das auch bei einem Ancistrus-Gelege klappen würde, denn das Befächeln war so ja nicht gegeben, aber in Ermangelung einer besseren, ebenso wenig aufwändigen Idee habe ich es einfach mal versucht.

Die Entwicklung
Das Ergebnis was mehr als erfreulich. Alle Eier waren befruchtet - aus jedem schlüpfte ein Jungfisch. Ihre im Verhältnis zum Körper wahrhaft riesigen Dottersäcke versorgten die Kleinen einige Tage. Ich wechselte lediglich ein bis zwei mal täglich einen Teil des Wassers und zum Verstecken legte ich ein wenig Javamoos in die Schale - sicher war dort auch der ein oder andere Leckerbissen drin. Die Entwicklung der Jungen kann man der Bildreihe entnehmen. Ich hatte keinerlei Ausfälle zu beklagen.

Zur Aufzucht in Garnelen-Gesellschaft
Als die Jungfische 6 Tage alt waren, hatten sie ihre Dottersäcke aufgebraucht und waren im Durchschnitt 1,2 cm lang. Sie waren nun aktiver, woraus ich schloss, dass sie sich nach etwas Genießbarem umsahen.
In den kleinen Schalen zu füttern ist etwas heikel, da solch geringe Wassermengen leicht "umkippen" (damit ist eine rapide Verschlechterung der Wasserqualität gemeint) und ein größeres Behältnis aufzustellen bereitet mir mitunter schon mal Probleme - gerade in Zeiten, in denen ich ohnehin schon viele Schüsseln, Schalen, Dosen, Gläser - habe ich was vergessen? - herum stehen habe.
Bei meinen anderen "Pipetten-Kinder" habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, sie in ein Garnelenbecken zu überführen, sobald sie freischwimmen. Dort finden sie stabile Wasserverhältnisse, ausreichend Platz und Nahrung für die weitere Entwicklung sowie nette Mitbewohner vor. Also warum nicht auch mit dem Ancistrus-Jungen so verfahren?
Wie man auf dem letzten Bild sieht, haben sich die Kleinen auch ohne elterliche Pflege prächtig entwickelt.