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Donnerstag, 1. März 2012

Otothyropsis piribebuy - LG2


Dieser kleine Harnischwels, der im Handel meistens als Otocinclus sp. »Negro«, O. »paulinus« oder einfach unter »Kleiner Brauner Oto« (KLO) oder LG2 bezeichnet wird, stammt aus Paraguay und dem nördlichen Argentinien. Diese Synonyme halten sich sowohl im Handel als auch in den Kreisen der Aquarianer.



Mit einer Größe von 3 bis 4 cm ist diese Welsart gut für kleine Becken geeignet. Häufig liest man, dass die Weibchen gut die doppelte Größe der Männchen erreichen, ich konnte das jedoch bislang nicht beobachten. Bei mir sind die weiblichen Tiere nur geringfügig größer. Allerdings lassen sie sich gut anhand ihres dickeren Bauches gut von männlichen Tieren unterscheiden.
Otothyropsis piribebuy ist ein friedlicher Fisch, der sich gut zur Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Arten eignet. Ein Aquarium für O. piribebuy sollte gut bepflanzt und mit Wurzelholz ausgestattet sein. Ein niedriger pH-Wert und geringe Härtegrade sind zur Haltung vorzuziehen, auch wenn die Tiere mit mittlerer Härte und leicht alkalischen Werten zurecht kommen. Bei weniger geeignetem Ausgangswasser kann man die gewünschten Werte über Aufbereitung mittels Torf bzw. Torffilterung, Zugabe von Erlenzäpfchen oder die Verwendung von Torf- oder Eichen-Extrakten erreichen. Das Becken muss nicht extra beheizt werden, wenn es bei normaler Zimmertemperatur steht. Ich habe einige Exemplare dieser kleinen Saugwelse auch schon in technikfreien Becken gehalten.

Werte in Überblick:
Temperatur 18 bis 27°C
(optimal im unteren Bereich)
pH 5 bis 7.5
KH 1 bis 10°d
GH 2 bis 15°d


Auch wenn es sein Aussehen Glauben machen will, Otothyropsis piribebuy ist kein begeisterter Algenfresser. Die Hauptnahrung dürfte wohl Aufwuchs auf Scheiben, Pflanzen und Dekorationsgegenständen sein. Ergänzend kann man Flocken-, Tabletten-, Frost- und Lebendfutter anbieten. Auch Gemüse und Laub werden angenommen.

Samstag, 23. Januar 2010

Der Ohrgitter-Harnischwels




Dieser kleine, im Schnitt 4 cm Länge erreichende Geselle gehört zum Standardsortiment im Zoohandel. Noch immer ist die gängige Bezeichnung im Handel Otocinclus affinis, obwohl es längst bekannt ist, dass diese Bezeichnung falsch ist. Der Fisch, der ursprünglich den Namen O. affinis trug ist zwischenzeitlich gar in eine andere Gattung (Macrotocinclus) gestellt worden.
Bei den meisten unter dem Namen O. affinis angebotenen Tieren dürfte es sich um O. hoppei handeln. Auch O. vittatus und O. macrospilus sind häufig im Handel anzutreffen. Da einige Arten nicht gerade leicht zu unterscheiden sind und man selten das Fanggebiet in Erfahrung bringen kann (was auch nur ein Stück weit helfen würde), kann man nicht immer mit Sicherheit sagen, welchen Fisch man vor sich hat.

Fische der Gattung Otocinclus sind im Anazonas sowie seinen Nebenflüssen beheimatet - in Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Paraguay, Peru und Bolivien.
Auch wenn der Ohrgitter-Harnischwels in der Haltung recht anspruchslos in Bezug auf die Wasserwerte ist, tut man gut daran, ihn in weichem und sauren Wasser zu halten.

Der pH-Wert kann zwischen 5 und 7 betragen, die Gesamthärte von sehr weich (unter 4° dGH) bis mittelhart (12° dGH). In Bezug auf die Temperaturen werden meist um die 24° C empfohlen - häufig bis hin zu 27° C. Diese kann aber getrost unterschritten werden. Auch bei ca. 20° C fühlen sich die Tiere wohl. Für die Zucht sollen Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht sehr förderlich sein. Bislang habe ich mich der Zucht meiner »Otos« noch nicht gewidmet - Versuche stehen also noch aus...

Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie gut auch in kleineren Becken zu pflegen. Ihr friedfertiges Wesen macht sie zudem zu geeigneten Mitbewohnern in Garnelenbecken. Da es sehr gesellige Fische sind, die in der Natur in Gruppen von Hunderten oder gar Tausenden angetroffen werden, sollte man sie keinesfalls einzeln halten - eine Gruppe von 5 Tieren sollte es wenigtens sein. Daher darf das Becken selbstverständlich nicht allzu klein gewählt werden.

Obligatorisch bei der Einrichtung sind natürlich (Moorkien-)Wurzeln. Einige Steine, auf denen sich Algen bilden können und Rückzugsmöglichkeiten in Form von Pflanzen und Laub runden die Einrichtung der vorwiegend nachtaktiven Tiere ab.
Als Aufwuchsfresser sollte Otocinclus auch im Aquarium mit ausreichend pflanzlicher Kost versorgt werden. In den wenigsten Becken wachsen ausreichend Algen, so dass man ums Zufüttern nicht herum kommt. Tablettenfutter mit einem hohen Anteil pflanzlischer Bestandteile und gelegentlich Frostfutter (Mückenlarven etwa) werden gut angenommen. Auch Salatgurken können gereicht werden. Hier habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass sich die Otocinclus nicht gerade darüber her machen, wie etwa meine Ancistrus. Das sollte man einfach ausprobieren.

Um ausreichend Algen bieten zu können, bietet es sich an, in einem separaten Behälter (Gurkenglas an einem hellen Ort aufgestellt) einige Steine oder Schieferplatten veralgen zu lassen. Die Steine können dann einfach in das Haltungsbecken gelegt werden. Sobald sie abgeweidet sind, kann man sie zurück in die »Algenzucht« geben. Wer mehrere Steine auf diese Weise veralgen lässt und zum Abweiden nur einige davon entnimmt, so dass im Glas immer ein paar veralgte Steine zurück bleiben, sollte stets solche Leckerbissen für seine Fische zur Verfügung haben. Übrigens ist das auch eine gute Methode, seine Garnelen mit ausreichend Algenkost zu versorgen.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass die Gattung Otocinclus häufig als empfindlich beschrieben wird. So sollen die Tiere in Bezug auf das Umsetzen sehr heikel sein und manchem Aquarianer starben gerade erworbene Tiere binnen weniger Tage komplett weg. Ich pflege meine Otocinclus nun seit mehreren Jahren und bin auch schon mehrfach mit ihnen umgezogen. Dabei ist mir kein einziges Tier gestorben, obwohl ich beim Umsetzen keine besonderen Vorkehrungen getroffen habe.
Vielleicht liegt es an der Verfassung der einzelnen Tiere. Man sollte beim Kauf also auf gut genährte (leider sind im Handel auch richtig magere Tiere zu finden) Tiere achten und sie auch im eigenen Aquarium nicht einfach als »Algenfresser« ansehen, sondern ihren Bedürfnissen Rechnung tragen.

Montag, 3. August 2009

Das Ablaichen beim Panzerwels



Die Gattung Corydoras
gehört zu der Familie der Panzer- und Schwielenwelse (Callichthydiae) und umfasst zahlreiche Arten. Das große Verbreitungsgebiet (tropisches und subtropisches Südamerika) läßt erahnen, dass die Arten, je nach Herkunft, an sehr unterschiedliche Bedingungen angepasst sind und demnach auch unterschiedliche Ansprüche in der Haltung haben.
Prinzipiell sollte man die Tiere in Gruppen halten. Aufgrund ihrer Friedfertigkeit sind sie gut für Gesellschaftsbecken geeignet. In vielen Aquarien werden sie zur Belebung der unteren Wasserregion und zum "Reste vertilgen" gehalten. Allerdings sollte man den munteren Gesellen die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie allen anderen Beckenbewohnern auch. So mögen sie einen feinen, nicht scharfkantigen Bodengrund - Quarzsand ist dafür bestens geeignet - und sollten auch gezielt gefüttert werden. Neben Flocken-, Granulat- und Tablettenfutter jeglicher Art bekommen meine Tieren regelmäßig Lebendfutter (im Sommer sogar überwiegend). Falls nicht ausreichend Lebendfutter zur Verfügung steht ist Frostfutter sehr dienlich.
Balz und Ablaichen
verläuft m. W. bei allen Arten ähnlich. Die Bilder zeigen den Vorgang bei Corydoras paleatus. Das laichbereite Weibchen wird von einem, meist mehreren, Männchen verfolgt. Ich habe schon häufig gelesen, dass ein Männchenüberschuss zur Zucht unabdingbar sein, da die Laichbereitschaft beim Weibchen nur durch Verfolgung durch mehrere Männchen ausgelöst wird. Dem kann ich aus eigenen Beobachtungen widersprechen.
Sportlich und wendig muss man als Cory-Mann sein, will man bei der Auserwählten punkten: Denn nur wem es gelingt, in die sog. T-Stellung zu kommen (Männchen steht quer zur Schnautze des Weibchens), bekommt die Gunst des Weibchens geschenkt. Das Weibchen legt einige Eier und klemmt diese zwischen die Bauchflossen. Nachdem die Befruchtung stattgefunden hat, werden die klebenden Eier an einem zuvor geputzten Gegenstand abgelegt. Dieser Laichakt wiederholt sich einige Male.

Neben C. paleatus pflege ich zur Zeit C. sterbai und C. pygmaeus. C. sterbai konnte ich auch schon beim Laichen beobachten - bei ihnen läuft der Vorgang ebenfalls wie beschrieben ab. Die Zwergpanzerwelse legen zwar auch Eier, mögen es aber offensichtlich etwas ungestörter. Die Eiablage habe ich da noch nie beobachten können, wenngleich mir häufig das Balzen auffiel - aber bis zur T-Stellung hat es noch nie gereicht, wenn ich vorm Becken saß.

Sonntag, 5. Juli 2009

Ancistrus-Vater im Streik






Zuverlässige Väter
Ancistrus-Väter sind, wie man es von Harnischwelsen gewohnt ist, gute Väter. Sie bewachen ihr Gelege, fächeln frisches, sauerstoffreiches Wasser zu und behüten ihre Nachkommen auch noch einige Tage nach dem Freischwimmen. So war das bislang auch bei meinen Tieren - bislang!

Ein verwaistes Gelege
Doch eines Tages fand ich ein Gelege schutzlos im Aquarium liegen. Okay, vielleicht hat Papa zu stark gefächelt und das Gelege unbeabsichtigt von die Tür gesetzt. Das Gelege mit einem kleinen Schups einfach wieder in die Höhle befördern und gut ist...
Falsch gedacht! Es hat nicht lange gedauert, bis das Gelege wieder in gebührendem Abstand vor dem Höhleneingang lag. Und zu meiner Überraschung saß ein Mini-Ancistrus in der Höhle. Sollte das Gelege vielleicht dem zweiten Männchen, das mit im Becken lebt, gehören. Aber wo hat er denn überhaupt seine Höhle? Und bislang hat er auch nie gebrütet. Oder aber Männchen Nummer 1 hat mit zwei Damen gelaicht und nun, wo die ersten Nachkommen geschlüpft sind, bereut er das... :-) Gelesen habe ich mal irgendwo, dass Ansictrus-Männchen auch mehrere Gelege in ihrer Höhle betreuen, aber von betreuen konnte in diesem Fall ja nicht die Rede sein. Und da sich schon einige Schnecken an dem Gelege zu schaffen machen wollten, war Zeit zu handeln.
Eine Kinderstube muss her...
Einige Bärblinge, Panzerwelse und Killifische ziehe ich mit Erfolg in einfachen Plastikschalen (Vorratsdosen, oder besser -döschen) auf. Zwar war ich etwas skeptisch, ob das auch bei einem Ancistrus-Gelege klappen würde, denn das Befächeln war so ja nicht gegeben, aber in Ermangelung einer besseren, ebenso wenig aufwändigen Idee habe ich es einfach mal versucht.

Die Entwicklung
Das Ergebnis was mehr als erfreulich. Alle Eier waren befruchtet - aus jedem schlüpfte ein Jungfisch. Ihre im Verhältnis zum Körper wahrhaft riesigen Dottersäcke versorgten die Kleinen einige Tage. Ich wechselte lediglich ein bis zwei mal täglich einen Teil des Wassers und zum Verstecken legte ich ein wenig Javamoos in die Schale - sicher war dort auch der ein oder andere Leckerbissen drin. Die Entwicklung der Jungen kann man der Bildreihe entnehmen. Ich hatte keinerlei Ausfälle zu beklagen.

Zur Aufzucht in Garnelen-Gesellschaft
Als die Jungfische 6 Tage alt waren, hatten sie ihre Dottersäcke aufgebraucht und waren im Durchschnitt 1,2 cm lang. Sie waren nun aktiver, woraus ich schloss, dass sie sich nach etwas Genießbarem umsahen.
In den kleinen Schalen zu füttern ist etwas heikel, da solch geringe Wassermengen leicht "umkippen" (damit ist eine rapide Verschlechterung der Wasserqualität gemeint) und ein größeres Behältnis aufzustellen bereitet mir mitunter schon mal Probleme - gerade in Zeiten, in denen ich ohnehin schon viele Schüsseln, Schalen, Dosen, Gläser - habe ich was vergessen? - herum stehen habe.
Bei meinen anderen "Pipetten-Kinder" habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, sie in ein Garnelenbecken zu überführen, sobald sie freischwimmen. Dort finden sie stabile Wasserverhältnisse, ausreichend Platz und Nahrung für die weitere Entwicklung sowie nette Mitbewohner vor. Also warum nicht auch mit dem Ancistrus-Jungen so verfahren?
Wie man auf dem letzten Bild sieht, haben sich die Kleinen auch ohne elterliche Pflege prächtig entwickelt.