Donnerstag, 25. Juni 2009

CO2-Anlage selber bauen






In den meisten Aquarien ist Kohlenstoffdioxid (im Sprachgebrauch auch Kohlendioxid oder Kohlensäure genannnt) in zu geringen Mengen vorhanden, um die Pflanzen ausreichend damit zu versorgen. Die Folge sind häufig schlechtes Wachstum von anspruchsvollere Pflanzenarten.
Im Fachhandel bekommt man CO2-Anlagen, die mittels Druckminderer die CO2-Zufuhr aus einer Gasdruckflasche zuverlässigt regelt.
Es gibt auch eine weitaus günstigere Methode der CO2-Düngung, die auf dem Gärungsprozess basiert. Diese so genannten Bio-CO2-Anlagen sind von vielen Hersteller in unterschiedlichen Ausführungen im Fachgeschäft erhältlich. Da sie jedoch sehr einfach aufgebaut sind, kann man sie solche Anlagen ganz leicht selber bauen. Verschiedene Bauanleitungen sind schon seit langem in "Umlauf" und ich wage zu behaupten, dass diese Selbstbauvariante sogar dem ein oder anderen gewerblichen Hersteller als Vorlage diente. Jedenfalls sind mir Bauanleitungen viel länger bekannt, als es diese Bio-CO2-Anlagen im Handel gibt.
Hier eine einfache Anleitung zum Bau einer solchen Anlage:
Man nimmt ein kohlenstoffdioxidundurchlässiges Gefäß (z. B. Flaschen von kohlensäurehaltigen Getränken - keine Glasflaschen, denn diese können unter dem sich aufbauenden Druck platzen) und bohrt in den Verschluss ein kleines Loch, durch welches ein Schlauch (gibt es kohlenstoffdioxidundurchlässig im Handel) gezogen wird. Dieser wird befestigt, z. B. mit Silikon oder, wie hier auf den Bilder gezeigt, mit flüssigem Plastik (Heißklebepistole). Als Ausströmer kann man auf das Schlauchende, welches später im Aquarium befestigt wird, einen handelüblichen Diffusor (CO2-Schnecke, -Topper) oder einen Mikroperler wie beispielsweise Lindholzausströmer aufstecken.
Nun kann befüllt werden: Dazu benötigt man lediglich Zucker, Wasser und Hefe. Ich verfestige den Zucker mit einem Teil des Wassers mittels Tortenguss, weil so die Gärung m. E. langsamer vonstatten geht und man keine so großen Schwankungen im CO2-Wert bekommt.
Für eine Flasche von 1 bis 1,5 Liter Volumen koche ich 200 g Zucker mir ca. 1/4 Liter Wasser und einem Päckchen Tortenguss auf. Die Masse wird nach Abfüllung in die Flasche erkalten lassen. Nun kommt noch etwa 1 Teelöffel Trockenhefe hinzu und die Flasche wird zu ca. 3/4 mit Wasser aufgefüllt. Diese Anlagen habe ich selbst an kleinen Becken von ca. 25 bis 100 Liter Inhalt. Die CO2-Versorgung ist, je nach Umgebungstemperatur, mehrere Wochen gewährleistet.
Durch Überprüfung des CO2-Gehalts - ein Dauertest ist gerade am Anfang sehr hilfreich - bekommt man schnell heraus, wie lange die Mischung ausreichend CO2 produziert.
Viel Spaß beim Basteln...

Wie man eine Waschflasche bastelt...

Wurzeldünger herstellen - denkbar einfach


Viele Pflanzen, die wir in unseren Aquarien pflegen, sind keine Wasser-, sonder vielmehr Sumpfpflanzen. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet wurzeln sie in Gewässerrandzonen, die nur gelegentlich - nach starken Regenfällen - überschwemmt sind. Sie leben also nicht permanent unter Wasser (submers) und beziehen ihre Nährstoffe hauptsächlich über die Wurzeln.
Auch im Aquarium sollte man diese Pflanzen mit einem Wurzeldünger versorgen. Im Handel gibt es so genannten Depotdünger, der bei Einrichtung des Beckens unter dem Bodensubstrat eingebracht wird. Für die Nährstoffversorgung der Pflanzen in einem bereits eingerichteten Becken gibt es Düngertabletten und -kugeln.
Der bastelfreudige Aquarianer kann sich solche Düngekugeln, die auf Tonbasis hergestellt sind, auch selber fertigen. Der Grundstoff ist, wie bereits angedeutet, Ton bzw Lehm (Ton und Sand).
Den Ton kann man sich im Fachgeschäft für Bastelarbeiten in unterschiedlichen Verpackungsgrößen kaufen. Nun gibt es verschiedene "Rezepte" für Düngekugeln und - wie so oft - hat jeder seine bevorzugte Rezeptur. Da hilft nur Ausprobieren...
Häufig ist von "Blaukorn" zu lesen, der in geringer Stückzahl in den Ton eingearbeitet ist. Mag bei Pflanzenbecken durchaus Sinn machen, in einem Becken, in dem viele Tiere leben, möchte ich allerdings keinen synthetischen Dünger.
Ein natürlicher Zusatz ist Holz-Asche. Hier soll es Unterschiede je nach Holzart geben, allerdings habe ich das nie getestet. Meine Asche stammt von verschiedenen Gehölzen.
Jetzt aber endlich zum "Rezept":
Man nehme also Holz-Asche und siebe grobe Rückstände aus. Den Ton knetet man, bis er weich und leicht formbar ist. Die Asche wird entweder mit etwas Wasser zu einem Brei verrührt und so in die Tonkugel eingearbeitet, oder man knetet Ton und Asche zusammen und formt anschließend Kugeln daraus.
Ich habe auch Ton- sowie Lehmkugeln ohne weitere Zusätze getestet und bin mit allen Varianten sehr zufrieden. Besonders an Cryptocorynen, Vallisnerien und Echinodorus-Arten habe ich wahre Wachstumsschübe festgestellt.




Wie alles begann...

Meine aquaristische Laufbahn nahm an einem Tag im Mai 1990 ihren Anfang.
Dieser Tag war erst mal nichts Besonderes - außer, dass es mein Geburtstag war. Aber das war ja in den Jahren zuvor auch so gewesen...
Das Besondere an diesem Geburtstag war ein “folgenschweres” Geschenk, welches mir meine Schwester und mein Cousin mit kindlicher Vorfreude in meinem Jugendzimmer platziert hatten:
Ein Goldfischglas (ich weiß, das ist aus tierschutzrechtlicher Sicht abzulehnen und widerspricht dem Gutachten "Mindestanforderungen für die Haltung von Zierfischen") mit zwei jungen Goldfische. Wobei “gold” reichlich übertrieben ist. Diese Tiere färben sich erst nach ca. einem Jahr um - teilweise gibt es Angaben, die von zwei Jahren sprechen, weshalb meine erst wenige Zentimeter große Exemplare eher “Braunfische” waren.
Das trübe, braune Wasser wurde von einem kleinen Sprudelstein bewegt und neben dem Glas stand ein Döschen Fischfutter. Dieses verriet, dass auch Fische anwesend sein mussten. Erst nachdem sich die Schwebeteilchen im Wasser des frisch hergerichteten Behälters etwas abgesetzt hatten, konnte ich die beiden Fische entdecken. Welch eine Freude!
Mein Dank gilt meiner Schwester Steffi und meinem Cousin Daniel, die so den Grundstein für ein Hobby legten, dass mich hoffentlich ein Leben lang begeistern wird. Ich gebe zu: Das ein oder andere Mal, wenn ich wieder tagelang eimerweise Wasser, Sand, Kies oder sonstige schwere Sachen herum trage, habe ich die beiden schon verflucht... ;-)

Die Goldfische bezogen im selben Jahr noch einen “Balkonteich”, der aus einem Mörtelkübel hergerichtet wurde, im Winter dann ein kleines Aquarium - mein erstes, welches ich noch heute besitze. Später hatte ich das Glück, einen kleinen Gartenteich für die inzwischen 4 Goldfische herzurichten. Nach einem Umzug mussten die mittlerweile gut herangewachsene Fische zurück in ein Aquarium, was natürlich keine Dauerlösung war. Im großen Gartenteich einer Freundin fanden meine Goldfische dann eine artgerechte Bleibe, was mich ein bisschen darüber hinweg tröstete, dass ich diese meinen langjährigen Begleitern nicht bieten konnte.

Mit der Pflege von sogenannten tropischen Zierfischen begann ich nicht lange nach Einzug der Goldfische. So genau kann ich es nicht mal mehr sagen, aber es muss wohl 1991 gewesen sein. Meine ersten tropischen Wasserbewohner waren Sumatrabarben, Barbus tetrazona, inzwischen als Puntius tetrazona bezeichnet, welche lange Jahre meine Lieblingsfische waren. Noch heute bin ich ein großer Fan dieser sehr interessanten Tiere.

Es kamen immer mehr Becken hinzu. Erste Erfahrung sammelte ich mit Siamesischen Kampffischen, Betta splendens, Zebrabärblingen, Danio rerio (früher Brachydanio rerio), Kardinalfischen, Tanichthys albonubes und Ancistrus sp.

Inzwischen betreibe ich seit Jahren eine Beckenanzahl, die mindestens zweistellig ist...

Zu dem schuppigen Gesellen kamen im Laufe der Zeit Wirbellose Tiere hinzu. Neben Garnelen, die ich nun nonstop seit etwa 2000 pflege, fanden nach und nach auch Krebse und allerlei hübsche Schnecken den Weg in meine Becken.

Zu den einzelnen von mir gepflegten Arten werde ich in gesonderten Berichten näher eingehen und auch einige meiner zahlreichen Erfahrungen rund um die Aquaristik möchte ich hier in unterschiedlichen Beiträgen aufzeichnen. Ich hoffe, dem einen oder der anderen Aquarianer/in damit Ideen, Denkanstöße oder einfach Lust an diesem Hobby zu vermitteln.

Viele Grüße und allzeit nasse Hände, yvonne