Samstag, 15. Januar 2011

Nachwuchs bei Dario dario

Na endlich... Nachdem ich nun geraume Zeit Dario dario pflege, konnte ich den ersten Nachwuchs entdecken. Der kleine Kerl geriet beim Wasserwechsel in den Sog des Schlauchs und landete schließlich im Netz - denn ich lasse das Wasser prinzipiell durch einen Kescher laufen und kontrolliere anschließend den Inhalt auf Larven, kleine Garnelen, Schnecken und sonstiges Getier. Fast immer finde ich auch was. ;-) Dieses Mal habe ich mich über den "Fund" besonders gefreut...

Die Paradies-Schnecke


Die Paradies-Schnecke Marisa cornuarietis ist im Norden Südamerika und in Mittelamerika beheimatet. Sie gehört zur Familie der Apfelschnecken (Ampullariidae). Wie ihre Verwandten der Gattung Pomacea, wie etwas P. bridgesii, ist die Paradies-Schnecke getrennt geschlechtlich.
Die Geschlechter kann man anhand der Gehäuseöffnung unterscheiden: Während diese beim Männchen eine fast runde Form hat, ist die Gehäuseöffnung der Weibchen oval.


Äußerlich unterscheidet sie sich deutlich von anderen Apfelschnecken. Ihr Gehäuse ist flach und ähnelt eher dem einer Posthornschnecke. Das gelbe Gehäuse trägt 5 bis 7 braune Streifen und ist mit einem Gehäusedeckel zu schließen. Seltener treten rein gelbe Tiere auf.
Paradies-Schnecken werden bis zu 7 cm groß. Sie sind gut im Gesellschaftsbecken zu halten, wenn gleich sie nicht für Pflanzenbecken zu empfehlen sind. Ihr ungezügelter Appetit auf Grünfutter hat wohl schon so manchen Freund von Pflanzenbecken zur Verzweiflung gebracht. Auch durch Zufüttern pflanzlicher Kost kann man die Tiere nicht gänzlich davon abhalten, sich an der Bepflanzung zu bedienen.
So findet man diese Schnecken meist in Barschbecken, die pflanzenfrei oder mit hartblättrigen Pflanzen begrünt sind. Meine Paradies-Schnecken richten in einem Becken mit Anubias, Hornkraut und Schwimmpflanzen wenig Schaden an.


Wie bei allen großen Schnecken reichen auch bei M. cornuarietis die anfallenden Reste an Fischfutter zur Ernährung nicht aus. Man muss gezielt zufüttern, was aufgrund der geringen Ansprüche der Tiere nicht schwer ist. Pflanzliche Kost, Laub und alle käuflichen Futtersorten werden angenommen. Außerdem beseitigt die Paradies-Schnecke tote Fische und Wirbellose.

Das Wasser sollte eine Härte von über 3°dGH haben - härteres Wasser kommt der Schnecke zugute, da sie zum Aufbau ihres Gehäuses einen hohen Kalkbedarf hat. Die Temperatur kann zwischen 18 und 30° liegen, der pH-Wert von 6,5 bis 8,5.

Fortpflanzung
Sofern man Tiere beiderlei Geschlechts pflegt und die Lebensbedingungen der Paradies-Schnecken zusagen, wird man bald die ersten Gelege im Becken entdecken. M. cornuarietis legt ihre Eier in gallertigen Klumpen unter Wasser ab.


Bei jungen erwachsenen Weibchen besteht das Gelege aus 30 bis 50 Eiern, mit zunehmendem Alter der Schnecken nimmt die Anzahl der hervorgebrachten Eier schnell ab. Stehen die Tiere gut im Futter, wird etwa alle ein bis zwei Wochen ein Gelege produziert. Nach rund 10 Tagen - das ist temperaturabhängig - schlüpfen die jungen Schnecken.


Donnerstag, 13. Januar 2011

Beliebt nicht nur bei Garnelen: Spinat

Kräfte wie der Zeichentrickheld Popeye entwickelt zwar kaum einer durch den Genuss von Spinat, aber durch seinen hohen Gehalt an Mineralien, Vitaminen (Pro-Vitamin A, Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C), Eisen und Eiweiß ist er trotzdem ein wertvolles Zusatzfutter auch für unsere Aquarienbewohner. Als Garnelenfutter ist er schon länger bekannt. Aber auch Aufwuchsfresser und eine Vielzahl von Welsen, beispielsweise Harnischwelse und Otocinclus-Arten, sind von der Gemüsepflanze begeistert.


Ob man tiefgekühlten oder frischen Spinat verfüttert, macht nach meiner Erfahrung keinen Unterschied. Den tiefgekühlten kann man nach dem Auftauen einfach ins Becken geben, den frischen überbrühe ich mit kochendem Wasser - so geht er im Becken gleich unter und steht den zumeist bodenlebenden Arten, die ich damit versorgen möchte, zur Verfügung.


Da Spinat überdurchschnittlich viele Nitrate aus dem Boden anreichert, sollte er jedoch nicht zu oft auf dem Ernährungsplan stehen. Und wie immer beim Füttern gilt natürlich auch hier: Immer nur so viel reichen, wie die Tiere innerhalb kurzer Zeit verdrücken können. Als Richtlinie mag hier etwa ein Tag gelten. Was bis zum nächsten Tag nicht verspeist wurde, sollte man wieder aus dem Aquarium entfernen.

Freitag, 31. Dezember 2010

Ab ins Jahr 2011

Ich möchte den letzten Tag im Jahr nutzen, um mich mal bei all jenen zu bedanken, die meinen Blog besuchen und mir hin und wieder ein Feedback geben.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Freude an der Aquaristik.
yvonne




Donnerstag, 2. Dezember 2010

CO2-Anlage mit Waschflasche

Den Bau einer einfachen Bio-CO2-Anlage zur Düngung der Aquarienpflanzen habe ich vor geraumer Zeit schon beschrieben, doch da einige Aquarianer die Variante mit Waschflasche bevorzugen, möchte ich auch darauf eingehen.
Der Zweck dieser Waschflasche ist, zu verhindert, dass bei zu starker Gärung und Schaumentwicklung (oder bei zu großzügiger Füllung der Reaktorflasche) der Inhalt aus dem Reaktor in das Aquarium gelangt. Das Kohlendioxid selber muss natürlich nicht »gewaschen« werden ;-)
Die Waschflasche wird also zwischen dem Reaktor (bei meiner Anlage der blaue Kanister) und dem Diffusor, also dem Aquarium, eingebaut.


Als Waschflasche eingnen sich beispielsweise Getränkeflaschen. Da der Deckel Platz für zwei Schläuche bieten muss, sollte er nicht zu klein sein.
Der Schlauch, der aus dem Reaktor kommt, muss unterhalb des Wasserspiegels der befüllten Flasche enden. In die andere Öffnung am Deckel wird ein weiterer Schlauch eingeklebt, der nur wenige Zentimeter in die Flasche hinein reicht. Dieser wird mit einem Diffusor versehen und führt ins Aquarium.


Die Waschflasche wird halb oder dreiviertel mit Wasser gefüllt. Das Kohlendioxid sammelt sich oberhalb des Wassers und kann weiter Richtung Aquarium strömen, während evtl. überschäumende Inhalte aus dem Reaktor durch das Wasser zurück gehalten werden.



Eine ganz simple Sache also und nebenher kann man die Waschflasche auch noch als Blasenzähler nutzen...

Wem das zu umständlich ist oder wer nicht so viel Platz neben seinem/seinen Becken hat, der kann getrost auf eine Waschflasche verzichten, wenn er beim Befüllen des Reaktors nicht übertreibt.


Freitag, 12. November 2010

Mikroskopaufnahmen O. dancena

...und wenn schon Eier da sind, warum nicht gleich mal unters Mikroskop damit? Die Aufnahmen zeigen verschiedenen Entwicklungsstadien von Oryzias dancena. Im letzten Bild ist der Jungfisch schon deutlich zu erkennen - besonders seine großen Augen. Und das alles in einem Ei, das wenig mehr als einen Millimeter Durchmesser hat. Ist das nicht faszinierend?




Mehr zur Nachzucht hier...

Mittwoch, 10. November 2010

Nachwuchs bei Oryzias dancena


Meine ersten Oryzias dancena erhielt ich via Ei von einem anderen Aquarianer zugesendet. Es erforderte schon etwas Geduld bis ich die ersten Larven ausmachen konnte, denn die Entwicklung der Jungtiere dauert vergleichsweise lange. Interessant ist, dass die Fischlarven aus dem selben Gelege unterschiedlich lange bis zum Schlupf brauchen. Rund 14 bis 28 Tage nach der Eiablage schlüpfen immer mal wieder einige Larven. Die kleinen O. dancena habe ich bei täglichem Wasserwechsel in kleinen Dosen bis zu einer Größe von etwa einem Zentimeter heran gezogen. Erstfutter waren Pantoffeltierchen, Essigälchen und später Mikrowürmchen. Danach zogen sie in ein Garnelenbecken ein, wo sie noch heute leben und wiederum für Nachwuchs sorgen.

Ein 2 Tage alter Jungfisch:



Die Zucht
Die Männchen, die gut an ihrem fadenartig ausgezogene Flossenstrahlen in der Afterflosse zu erkennen sind, balzen unermüdlich die Weibchen an. Eine Paarung konnte ich noch nie beobachten, doch scheinen die Fische die frühen Morgenstunden dazu zu bevorzugen. Morgens sehe ich oft Weibchen, die ihre Eitraube mit sich tragen. Diese wird im Laufe des Tages bevorzugt an Pflanzen abgestreift.



Hält man die Tiere in einem Artbecken und ist durch Schwimmpflanzen ausreichend Schutz für die Jungtiere gegeben, kann man die Eier im Becken lassen. Bei mir kommen auch in Gesellschaft von Garnelen immer einige Jungtiere auf.

Sind die Larven in den Eiern erst mal so gut zu erkennen, dauert es nicht mehr lange...

Möchte man eine größere Menge Jungfische aufziehen oder hält die Reiskärpflinge in Gesellschaft räuberischer Fische, ist es ratsam, die Eier zu entnehmen. Auch die gelegentlich an der Oberfläche auftauchenden Fischlarven können abgeschöpft und separat groß gezogen werden.

Ich entnehme vornehmlich die Eitrauben. Dazu biete ich als Laichsubstrat Javamoos und Muschelblumen an. Hängen Eier in den Pflanzen, überführe ich diese einfach in kleine Schalen und bestücke das Becken mit frischen Pflanzen. Die Schalen stehen bei Zimmertemperatur und werden täglich auf geschlüpfte Larven abgesucht. Diese schöpfe ich ab und setze sie in ein bereits eingefahrenes Becken, das mit einem HMF ausgestattet ist und von diversen Schnecken bewohnt wird. So kann ich den winzigen Jungfischen ausreichend Nahrung anbieten, ohne eine rapide Verschlechterung der Wasserqualität zu befürchten. Das Becken ist mit reichlich Hornkraut ausgestattet, sodass Jungfische verschiedener Größe gut miteinander aufgezogen werden können.

Mikroskopaufnahmen der Larven im Ei

Samstag, 25. September 2010

Oryzias dancena



Oryzias dancena, der Gefleckte Reiskärpfling

Nachfolgend möchte ich einen Fisch vorstellen, der gut in kleineren Aquarien gepflegt werden kann. Oryzias dancena, der Gefleckte Reiskärpfling, auch Indischer Reiskärpfling genannt, soll im asiatischen Raum weit verbreitet sein. Die Angaben sprechen von Funden in Indien, Thailand und Myanmar. Auch Japan wird als Herkunftsland genannt. O. dancena ist sehr anpassungsfähig und kommt mit weichem Wasser genauso wie mit Brackwasser zurecht. Diese Anpassungsfähigkeit erklärt natürlich ein großes Verbreitungsgebiet.

O. dancena erreicht eine Länge von 3 bis 4 cm und ist ein ausgesprochen friedlicher und geselliger Fisch, der in Gruppen zu pflegen ist. Das Becken sollte sowohl gut bepflanzte Regionen wie auch freien Schwimmraum bieten. Bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen ist darauf zu achten, dass diese in etwa die selbe Größe haben und nicht zu hektisch sind. Die Vergesellschaftung mit Garnelen ist gut möglich. Bei mir leben die Tiere derzeit mit Crystal Red in einem gut bepflanzten Becken, in dem sich beide Tierarten auch vermehren.

Der ph-Wert befindet sich im leicht sauren Bereich bei mittlerer Wasserhärte. Auch wenn einige Angaben die Haltung in recht warmen Wasser offerieren, leben die Tiere bei mir bei schwankenden Temperaturen zwischen 20 und 24° C - im Sommer kann es auch mal an die 30° C werden.
Auch an das Futter stellt der Gefleckte Reiskärpfling keine besonderen Ansprüche. Alle gängigen Sorten werden angenommen und auch die Aufzucht der Jungtiere ist nicht schwer.
Wie alle meine Fische erhalten auch die Oryzias vorwiegend Lebendfutter in geeigneter Größe.
Insgesamt also ein leicht zu pflegender Fisch, der durch sein interessantes Verhalten und seine Friedfertigkeit empfohlen werden kann. Die problemlose Vermehrung macht ihn auch für Anfänger in der Fischzucht sehr interessant.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Fortpflanzung der Asolene spixi





Wie andere Apfelschnecken ist auch die Zebraapfelschnecke Asolene spixi getrenntgeschlechtlich. Im Gegensatz zu P. bridgesii befestigen sie ihre Gelege unter Wasser an Pflanzen oder harten Gegenständen (Steine, Scheiben). Die Gelege sind unterschiedlich groß - das könnte mit Alter und Größe des Muttertieres, aber auch mit dem Futterangebot zusammen hängen. Im GU Ratgeber »Schnecken fürs Aquarium« von Alexandra Behrendt und Chris Lukhaup wird die Gelegegröße mit rund 20 Eiern angegeben. Nach meinen Beobachtungen können die Gelege auch gut 60 Eier umfassen.
Bei meinen A. spixi, die zum Teil in ungeheizten Becken leben, konnte ich beobachten, dass sie erst ab einer Temperatur von etwa 22 °C zur Fortpflanzung schreiten. Dann aber sind sie sehr produktiv. Ein separiert lebendes Pärchen laicht über mehrere Tage täglich ab. Danach folgen ein paar »Ruhrtage«, bevor wieder zahlreiche neue Gelege im Becken auftauchen. Wie lange diese Phase anhält vermag ich noch nicht zu sagen. Wahrscheinlich ist ein Ende der Fortpflanzung erst mit sinkenden Wassertemperaturen zu erwarten.

Die Embyonen ernähren sich von einem gelartigen Nährsubstrat, welches sie umgibt. Abhängig von der Temperatur schlüpfen die kleinen Schnecken circa 2 Wochen nach der Eiablage. Nun nehmen sie das selbe Futter an wie ausgewachsene Exemplare. Im Alter von rund sechs Monaten tritt die Geschlechtsreife ein - häufig noch bevor die Tiere ausgewachsen sind.

Die Zebraapfelschnecke Asolene spixi



A. spixi ist eine weitere hübsche Apfelschnecke, die wie die etwas größer werdende Art Promacea bridgesii, keine Pflanzen schädigt. A. spixi ist mit etwa 3,5 cm ausgewachsen, ihr Häuschen ähnelt im Aussehen dem der Hainbänderschnecke, die man des öfteren in Gärten oder Parks sieht.
Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt im Südosten Brasiliens, wo sie in unterschiedlichen Gewässertypen vorkommt. Da sie an das Wechselklima angepasst ist, lässt sie sich gut in unbeheizten Becken pflegen. Sie kommt mit Temperaturen ab 18°C gut klar. An die Wasserhärte stellt sie keine großen Bedingungen - in zu weichem Wasser kann allerdings das Häuschen Schaden nehmen. Dem kann mit einer entsprechenden Fütterung aber vorgebeugt werden. Der pH-Wert kann um den Neutralpunkt liegen.
A. spixi ist bedingt für das Gesellschaftsbecken geeignet. Ich halte sie derzeit in verschiedenen Becken. Gute Erfahrungen habe ich bei der Vergesellschaftung mit Perlhuhnbärblingen, Gabelschwanz Blauaugen, Zwerggarnelen und anderen Schnecken gemacht. Große und neugierige Mitbewohner sollte man der Schnecke nicht antun. Fische, die an ihren empfindlichen Fühlern zupfen, werden sie über kurz oder lang in den Schneckenhimmel befördern. Bei ungeeigneten Mitbewohnern ist die Schnecke selten im Aquarium unterwegs - folglich hat sie nicht genug Zeit zur Nahrungsaufnahme.
A propos Nahrungsaufnahme: Um A. spixi gesund zu erhalten sollte man sich bei der Fütterung schon etwas Mühe geben. Zwar nimmt sie gerne Fischfutter jeglicher Art an, aber allein von den Resten ihrer Mitbewohner kann sie nicht leben. Da sie jedoch kein Kostverächter ist, lässt sich der Speiseplan ohne Umstände reichhaltig gestalten. Von Obst und Gemüse, Falllaub und Kräutern bzw. Salat kann man einiges anbieten. Falls man sie in einem Artbecken hält, sollte auch hier gelegentlich tierische Kost gereicht werden. Bei guten Haltungsbedingungen sorgen Zebraapfelschnecken im Aquarium schnell für Nachwuchs.