Mittwoch, 15. Februar 2012

Der Zwergschwarzbarsch

Der Zwergschwarzbarsch Elassoma evergladei ist ein überaus ansprechendes kleines Fischlein, das leider sehr selten im Handel zu finden ist. Wer auf der Suche nach diesem Kleinod ist, sollte sich am besten bei Hobbyzüchtern umsehen. Der Zwergschwarzbarsch ist ein Fisch aus gemäßigten Klimazonen. Er stammt aus dem Südosten der USA, wo er unterschiedliche Gewässer bewohnt.


Dementsprechend ist kein Beheizen des Beckens nötig und auch in Bezug auf die Wasserwerte soll E. evergladei recht tolerant sein. Ich halte meine Tiere in weichem, schwach saurem Wasser.

Als Haltungswerte werden angegeben:
2 bis 15° dGH; 1 bis 8° dKH; ph 6 bis 8
Temperatur 10 bis 30 (kurzfristig)°C


Da die Tiere mit rund 4 cm ausgewachsen sind, benötigt man zur Haltung kein besonders großes Becken. Ich halte zwei Paare in einem gut strukturierten und bewachsenem Artbecken, das die Maße von etwa 40 x 20 x 20 cm hat. Außer einer eher schwachen Beleuchtung ist das Becken techniklos. Vormittage erhält es Sonnenlicht, da ich es in Fensternähe aufgestellt habe. Es steht in einem nur mäßig beheizten Raum, so dass die Wassertemperaturen schwanken.

Bei der Beckeneinrichtung sollte man auf eine dichte Bepflanzung achten und durch Deko, wie Steine oder Wurzeln, dafür sorgen, dass die Männchen zur Balzzeit kleine Reviere abstecken können.

Das Weibchen ist eher unscheinbar gefärbt. Man achte auf den dicken, hellen Bauch, der auf baldigen Eiersegen hoffen lässt.


Das nachfolgende Foto (und auch das Bild an Anfang des Beitrages) zeigt mein weniger balzaktives Männchen. Es ist zwar das größere der beiden, doch sehe ich es weitaus seltener in Balzfärbung. Wenn sein Kontrahent in Sichtweite ist, kann man geradezu zusehen, wie die Farbe schwindet.


Zwar habe ich schon häufig gelesen, dass der Zwergschwarzbarsch an Frost- und sogar Flockenfutter gehen soll, meine Fische haben das aber offensichtlich nicht gelesen und nehmen ausschließlich Lebendfutter an. Sicher ist das eine Frage der Gewöhnung und möglicherweise auch des Lernens durch Abgucken :-) 
Bei Dario dario habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie im Artbecken ebenfalls nur Lebendfutter angenommen haben. Seit sie allerdingt mit anderen kleinen Fischen vergesellschaftet sind, die allesamt keine Kostverächter sind, gehen sie zunehmend häufiger auch an »Fertigfutter«.
Wie dem auch sei - ich bin ohnehin ein Befürworter von Lebendfutter und habe verschiedene Sorten davon regelmäßig zur Verfügung. Im Sommer ist die Auswahl natürlich größer. Mückenlarven, Cyclops, Wasserflöhe & Co. können in der Regentonne gefangen werden. Im Winter behelfe ich mir mit Grindalwürmchen, Artemia, selbst herangezogenen Wasserflöhen und anderem Kleingetier sowie mit Tubifex, weißen und roten Mückenlarven, die ich im Zoohandel erstehe. Viel Futter ist ohnehin nicht sehr förderlich für ausgewachsene Fisch - da kommt man auch im Winter gut »über die Runden«.

Ich sehe die Tiere zwar häufig balzen, hatte auch schon einmal Larven gesichtet, doch leider ist mir eine Vermehrung bislang nicht gelungen. Inzwischen haben die Weibchen wieder ordentlich dicke Bäuche und ich ein Becken frei, in das sie nach dem Ablaichen umziehen können. Ich hoffe, durch diese Umsetzmethode die Larven gezielt aufziehen zu können...

Und hier das weitaus aktivere Männchen in seinem wunderschönen Balzkleid. Leider ist der kleine Kerl auch im Herumzappelt und Untertauchen sehr aktiv, weshalb mir bislang kein besseres Bild gelungen ist. Bei der kleinsten Bewegung vor dem Becken verschwinget er im Pflanzendickicht. Und das natürlich vornehmlich dann, wenn ich die Kamera an der Aquarienscheibe positioniert habe. Ich hoffe, ich kann mich eines Tages doch noch unbemerkt anschleichen - am Üben bin ich schon ;-)


Wenigstens die Farben lassen halbwegs erkennen, wie atemberaubend schön dieser Fisch ist - live ist er natürlich noch eine ganze Ecke schöner...

Mittwoch, 1. Februar 2012

Caridina cf. babaulti var. »Stripes«

Caridina cf. babaulti var. »Stripes« ist im Handel unter den Bezeichnungen Streifen-, Zebra- oder Leopardgarnele zu finden. Sie stammt aus Indien, nähere Angaben über Fundorte konnte ich bislang leider nicht recherchieren.
 


Die Geschlechtsunterscheidung ist recht einfach: Männchen tragen auf ihrem durchsichtigen Körper die typischen schwarzen Querstreifen, während die Weibchen eine braunrote Grundfärbung haben, ebenfalls mit  den markanten Querstreifen, dazu allerdings noch einen breiten Rückenstrich aufweisen. Wie bei vielen anderen Garnelen auch ist die Form des Abdomens ebenfalls ein Unterscheidungskriterium. Die Weibchen haben eine größere Bauchtasche, während die Männchen im Vegleich eher kurze Abdominalsegmente haben, was sie schlanker wirken lässt.

Bei mir lebt eine kleine 12-köpfige Gruppe dieser Tiere erst seit drei Tagen, weshalb ich noch keine eigenen Erfahrungen bezüglich der optimalen Haltungsbedingungen gesammt habe.
Die Angaben in Literatur und Internet sind leider nicht einheitlich - sogar gegenteilige Angaben sind zu lesen. Das gilt sowohl in Bezug auf Temperatur, Wasserhärte als auch auf den pH-Wert. Mehrheitlich wird ein ph-Wert um den Neutralpunkt oder im alkalischen Bereich, eine mittlere bis harte Wasserhärte und Temperaturen von 24° C oder mehr genannt. Aber wie gesagt: Die Angaben sind sehr unterschiedlich und selbst von Haltung in reinem Regenwasser (also weich und sauer) und bei Zimmertemperatur ist zu lesen.

Hier mal die weite Spanne, der »gesammelten« Angaben:
Temperatur: 18 bis 30° C
pH-Wert: 6 bis 8
GH: 5 bis 22° dGH

Auch zur Größenangabe gibt es unterschiedliche Angaben. Beinahe überall findet man jedoch die Aussage, dass männliche Tiere etwas kleiner bleiben als ihre weiblichen Pendants, was ja bei vielen Garnelenarten der Fall ist. Möglicherweise stammen die Tiere aus sehr unterschiedlichen Herkunftsgewässern, sodass unterschiedliche Entwicklungen und Anpassungen gegeben sind.

Als Allesfresser sollte wohl auch die hübsche Streifengarnele keine Probleme hinsichtlich ihrer Ernährung machen. Alle bekannten Futtermittel für Garnelen sollten angenommen werden und man kann mit Laub, Algen(pulver), käuflichen oder selbstgemachten Futtersticks, Brennnesseln, Hokkaido-Chips, Spinat und vielen anderen gängingen Futtersorten einen abwechslungsreichen Speiseplan gestalten.



Caridina cf. babaulti var. »Stripes«gehört zum sogenannten »Spezialisierten Fortpflanzungstyp«. Die Geschlechtsreife soll früh eintreten und die Weibchen bereits ab einer Größe von einem Zentimeter Eier tragen. In Abhängigkeit von der Größe des Muttertieres soll ein Gelege durchschnittlich 20 bis 30 Eier umfassen. Auch wenn die Zucht aufgrund recht kleiner Eier nicht so leicht wie bei einigen anderen Zwerggarnelen sein soll, hoffe ich, dass ich auch in punkto Fortpflanzung bald eigene Erfahrungen mit der »Stripes« sammeln kann..

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Betta simplex, der Krabi-Kampffisch

Bei »Kampffisch« denken die meisten sicher an Betta splendens, den Schleierkampffisch. Dabei gibt es so viele schöne und interessante Wildformen - leider sind sie selten im Handel. Einige Arten bekommt man nur mit viel Glück von privaten Züchtern, einige werden zudem recht groß und zu allem Übel benötigen viele dieser Fische Wasserwerte, die wohl so bei keinem von uns aus der Leitung kommen. Doch es geht auch unkomplizierter - ein Kampffischvertreter, der das beweist, ist Betta simplex.




Die Art kommt aus dem Süden Thailands, wo sie in den unterschiedlichsten Gewässern vorkommt. Als bekanntester Fundort gilt Krabi, wodurch der Fisch zu seinen deutschen Namen Krabi-Kampffisch gekommen sein dürfte.
Betta simplex wird 6 bis 7 cm groß, die Weibchen sind oft etwas kleiner als die Männchen. Wie oben bereits angesprochen, benötigt diese hübsche Betta-Wildform keine extremen Wasserwerte. Obwohl B. simplex auch mit alkalischen Werten zurecht kommen soll, empfehle ich einen pH-Wert im saueren Bereich. Hier reicht es aber, das Wasser mittels Torf, Erlenzapfen oder Eichenlaub bzw. deren Extrakten etwas anzusäuern.

Wasserwerte auf einen Blick:

  • pH-Wert 6,5 bis 7,5
  • Gesamthärte 10 bis 25
  • Temperatur 22 bis 28°C

Da die Tiere nicht aggressiv sind, können sie in Gruppen gepflegt werden. Sie sind Maulbrüter im männlichen Geschlecht, weshalb man sie optimal in einer Überzahl männlicher Tiere hält. Das Becken muss gut strukturiert, soll heißen, mit ausreichend Pflanzen und Dekomaterial wie Steinen/Wurzeln versehen sein, damit die Tiere Versteckplätze finden. Eine Schicht Laub auf dem Boden und eine stellenweise Schwimmpflanzendecke helfen, die Beleuchtung etwas zu dämpfen und bieten der Tieren eine Umgebung, in der sie ihre schönen Farben zeigen.

Betta simplex eignet sich zur Vergesellschaftung - nur zu klein dürfen die Mitbewohner nicht sein, denn sonst enden sie möglicherweise als Futter.
A propos Futter: Meine B. simplex gehen problemlos an Flocken- und Granulatfutter. Sie stellen also auch in dieser Hinsicht keine besonderen Ansprüche. Allerdings sollte man das nicht als Aufforderung verstehen, sich bei der Fütterung keine Gedanken zu machen. Mit Lebendfutter geeigneter Größe, etwa Mückenlarven, kleinen Fliegenmaden, Bachflohkrebsen und Wasserflöhen, hält man die Tiere bei bester Gesundheit und bietet ihnen Gelegenheit zum natürlichen Nahrungserwerb. Auch Frostfutter wird gut angenommen und darf auf dem Speiseplan stehen.

In der Fotoküvette lies der Herr sich besser ablichten, zeigte sich jedoch nicht gerade in seinen schönsten Farben - was er ohnehin nur macht, wenn er ein Weibchen von sich überzeugen möchte...

...darum hier noch zwei Bilder, die zwar nicht gerade toll sind, aber die Farbenpracht etwas besser verdeutlichen:


Donnerstag, 25. August 2011

Selbst im Urlaub lässt es mich nicht los... ;-)

Meinen Sommerurlaub verbrachte ich in diesem Jahr endlich wieder in Australien. Zwar ist in »Down Under« Winter, wenn in Deutschland Alle den Sommer genießen, doch ist der australische Winter eher mild und überhaupt ist für Urlaub irgendwie immer die richtige Zeit...
Urlaub vor seinem Hobby kennt ein echter »Hardcore-Aquarianer« natürlich nicht. Auch wenn die heimischen Aquarien für diese Zeit in die Obhut anderer Menschen gegeben werden bleibt das Interesse am Wasser und vor allem seiner Bewohner hellwach. Da ich meinen Urlaub bisher immer mit Nicht-Aquarianer verbracht habe, bin ich auch nie ausgerüstet wie für eine Fangreise. Vielleicht sollte ich das mal ändern, denn Gelegenheiten für nasse Hände gibt es ja viele...


So auch in diesem Urlaub, den wir zum Teil auf der Farm meiner Schwester und Familie verbracht haben. Das Gelände liegt in Windellama/NSW, rund zwei Fahrstunden südwestlich von Sydney. Die Tage waren recht angenehm bei durchschnittlich 18 Grad, doch die Nächte brachten bis zu -5 Grad. Für Krebse also eine eher weniger aktive Zeit, trotzdem wollte ich mein Glück versuchen, aus wenigstes einem der insgesamt 4 Teichen auf der Farm ein paar Krebse zu fangen.

Eine Fischreuse war vorhanden - das war auch, neben ein paar abgenagten Hühnerknochen, das einzige, was ich zu Verfügung hatte. Wie immer hatte ich weder Termometer noch Wassertests zur Bestimmung der einzelnen Wasserparameter dabei. Wäre sicher interessant gewesen, aber auch stümperhaftes Herangehen kann Spaß machen und wissenschaftliche Untersuchungen überlasse ich dann auch gerne anderen.

Als erstes Fanggewässer wählte ich einen Tümpel, der zwar keine Unterwasserpflanzen beherbergte, aber an den Uferregionen durch Gräser und kleine Büsche einige Unterschlupfmöglichkeiten bot. Hier vermutete ich eher Krebse, als in den Teichen, die völlig pflanzenfrei waren. Doch das war ein Trugschluss. Nach gut zwei Stunden war die Reuse noch immer leer und so legte ich sie in einem der pflanzenfreien Gewässer aus.

Habitat: Einer der typischen Billabongs


Der Boden war stark lehmhaltig, das Wasser entsprechend trübe und außer ein paar vereinzelten Steinen war nichts auszumachen, was einem Krebs als Unterschlupf dienen könnte. Hier mussten wohl Tiefbauspezialisten am Werk sein, was auch die Höhleneingänge am Uferbereich vermuten ließen.



Nach rund eineinhalb Stunden holte ich also die Reuse wieder ein und war selber erstaunt über den Fang von fünf Krebsen.








Weitere Bilder vom Fang gibt es hier.

Bilder »Australische Krebse«

Bei diesem Kerl (zwei gingen mir ins Netz) handelt es sich wohl um Cherax destructor albidus, vielleicht auch Cherax destructor destructor, der ja sehr variabel in seiner Färbung sein soll.




Wer er hier ist, weiß ich nicht. Vielleicht handelt es sich um ein Jungtier von Cherax crassimanus - diesem sieht er jedenfalls m. E. sehr ähnlich. Falls jemand anhand der Fotos erkennt (wer sich das zutraut, bekommt gerne hochauflösende Fotos per Mail), welches Tier das ist, würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen...




Wo ich die gefangen habe, könnt ihr hier lesen...

Donnerstag, 9. Juni 2011

Der Ringelhechtling, Pseudepiplatys annulatus




Dieser kleine westafrikanische Killi erfreut sich im Zuge der »Nano-Aquaristik« wachsender Beliebtheit. Das Männchen wird rund 4 cm, das Weibchen bleibt mit 3 bis 3,5 cm etwas kleiner. P. annulatus ist ein oberflächenorientierter Fisch, wie das oberständige Maul leicht erkennen lässt. Daher spielt die Wassertiefe eine untergeordnete Rolle - viel wichtiger ist eine ausreichend große Wasseroberfläche. Ein idealer Fisch also für Becken in Sondermaßen.

Seine Friedfertigkeit erlaubt die Vergesellschaftung mit Artgenossen genauso wie mit anderen, der Größe angepassten und mit den selben Wasserparametern vorlieb nehmenden Tieren. Der Ringelhechtling mag weiches, saures Wasser - mit pH um 6,5 und 5° dGH hat man gute Werte zur Haltung. Die Zucht erfordert jedoch weitaus niedrigere Werte.

Ich halte meine Ringelhechtlinge, die auch die Bezeichnungen Zwerghechtlinge und »Ringelsöckchen« tragen, gemeinsam mit Garnelen. Das Becken muss jedoch viele Versteckmöglichkeiten für Junggarnelen bieten, sonst wird man auf Garnelennachwuchs verzichten müssen.

Der Tatsache, dass es dieser kleine Killi lieber etwas dunkel mag und so auch besser seine prächtigen Farben zeigt, sollte man mit einem dunklen Bodengrund (eine Schicht Falllaub oder Torf über dem Substrat) und Schwimmpflanzen Rechnung tragen. Eine stellenweise dichte Bepflanzung trägt ebenso zu seinem Wohlbefinden bei. In arg dunklen Becken, wo anspruchsvollere Pflanzen nicht gedeihen, kann die Bepflanzung gänzlich aus Moosen bestehen.
Dies dient zugleich als Laichsubstrat. Da die Tiere ihren Jungen nicht nachstellen sollen, gelingt die Zucht wohl auch in Artbecken. Bei mir kommen im Haltungsbecken jedoch nur sporadisch wenige Jungtiere auf, was an den Garnelen liegen könnte. Ich setze diese Fische daher in seperaten Becken zur Zucht an.


Als Futter kann man die breite Palette an Lebendfutter reichen, sofern es in geeigneter Größe angeboten wird. Dabei wird man feststellen, dass dieser kleine Kobold recht große Futtertiere bewältigen kann. Auch Flocken- und Frostfutter wird angenommen, sollte m. E. aber nicht ausschließlich gereicht werden.

Hält man den Ringelhechtling in Gruppen, wird man besonders vom Imponiergehabe der Männlichen Tiere untereinander beeindruckt sein. Denn dann zeigen sie sich in ihren schönsten Farben. Hier eine kleine Bildstrecke davon.
Hier ein Bericht zur Zucht von P. annulatus.

P. annulatus - Imponierende Männchen

Begegnen sich zwei männliche Tier von Pseudepiplatys annulatus, setzt meist gleich das Imponiergehabe ein. Die Auseinandersetzung beschränkt sich dabei auf das Darbieten der eigenen Schönheit und körperlichen Fitness. Es können Verfolgungsjagden entstehen, zu echten Kämpfen kommt es jedoch nicht. Auch enden die Jagden recht schnell, sodass keines der Tiere stark erschöpft wird.




Hier ein Foto, das zwar vom fotografischen Gesichtspunkt sehr schwach ist (das Ganze lief in einem Affentempo ab), aber trotzdem recht gut erkennen lässt, wie Fischmann neben dem Treiben seinem Konkurenten noch imponieren kann: Die Fische stehen sich seitlich zugewendet, spreizen ihre Flossen und rütteln mit dem gesamten Körper.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Abstandshalter aus Weinkorken







Ob man nun gerne Wein trinkt und neben der Glasflasche auch gerne die Korken recycelt wissen will oder ob man eine einfache Möglichkeit sucht, die Abdeckscheibe eines Aquariums sicher auf dem Beckenrand zu platzieren spielt letzten Endes keine Rolle... ;-)

Dies hier ist eine ganz simple Methode, die Abdeckscheibe derart auf dem Becken zu platzieren, dass sie nicht direkt aufliegt und so eine Luftzufuhr (Gasaustausch) ebenso wie die Zuleitung evtl. verwendeter Technik nicht verhindert.
Ich nutze diese Abstandshalter bei kleinen Zuchtbecken, die über keine Abdeckung verfügen. Wenn möglich stelle ich sie an einen hellen Ort, so dass auf eine zusätzliche Beleuchtung verzichtet werden kann. Als Abdeckplatte verwende ich meistens Plexiglasscheiben. Soll auf die Scheibe eine Lampe gelegt werden, empfiehlt es sich, Glas zu verwenden.
Je nachdem, wie groß das Becken bzw. die Abdeckscheibe ist, benötigt man mehrere Korken. In meinem Beispiel hier handelt es sich um ein kleines Ablaichbecken - ich habe also nur zwei Korken benötigt, die ich jeweils mittig durchgeschnitten habe. So erhalte ich vier etwa gleich große Stücke. Nun schneide ich Fugen in der Breite der Glasstärke des Beckens aus den Korkstücken aus. Dabei sollte man darauf achten, dass die Fugen gleich tief sind, damit die Abdeckscheibe später plan aufliegt. Die Kork-Abstandshalter werden auf die Seitenscheiben des Aquariums aufgesteckt und bieten so eine sichere und rutschfeste Auflage für die Abdeckscheibe.

Samstag, 19. März 2011

Eientwicklung bei Pseudomugil gertrudae





Die gezeigten Eier habe ich an einem Laichmopp abgesammelt, der mehrere Tage im Becken meiner Pseudomugil gertrudae hing. Wie man sieht, sind die Eier unterschiedlich weit entwickelt. P. gertrudae sind Dauerlaicher, das heißt, sie legen täglich eine geringe Menge Eier ab. So hat man dann später auch unterschiedlich weit entwickelte Jungtiere.
Bei einigen Arten, beispielsweise Barschen, müssen die Jungtiere nach Größe sortiert aufgezogen werden, da sich größere Jungtiere mit Vorliebe den Bauch mit kleineren Geschwistern voll hauen. Nach meiner Erfahrung sind Pseudomugil in dieser Hinsicht weniger problematisch. Auch kleine Larven haben in Gesellschaft ihrer größeren Geschwister gute Chancen aufzuwachsen - vorausgesetzt natürlich, es steht ausreichend Futter für alle zur Verfügung.

Die Aufzucht kann in der Reihenfolge Partoffeltierchen, Essigälchen, Mikrowürmchen, Artemia-Nauplien, Grindal erfolgen. Auch kleinstes Flockenfutter kann gelegentlich gereicht werden. Ich füttere es in kleinen Mengen zum Lebendfutter hinzu. So gewöhnen sich die Tiere recht leicht an Fertigfutter.

Dienstag, 1. März 2011

Do-it-yourself: Laichmopp

Einen Laichmopp aus Moos habe ich ja schon vor geraumer Zeit vorgestellt. Hier nun der klassische Laichmopp aus Wolle. Er ist in der Aquaristik schon seit Ewigkeiten in Gebrauch und den meisten Aquarianer kein Unbekannter. Aber hier schauen ja auch immer mal wieder Leute rein, die sich mit der Aquaristik noch nicht so arg lange beschäftigen und vielleicht nun ihre ersten Versuche in der Zucht einiger Aquarienbewohner unternehmen wollen. Da ist der Laichmopp ein gutes, einfach herzustellendes Hilfsmittel.
Er wird von vielen Fischarten angenommen. Ich hatte damit beispielsweise bei Pseudomugil furcatus, Pseudomugil gertrudae, Oryzias dancena und Aphyosemion australe Erfolg.


Aber nun mal zum Bastel:
Ich nehme ein Stück Pappe, das ich einmal zusammenfalte. Um das Pappestück wird nun Wolle - je nachdem, wie dick der Mopp werden soll - herum gewickelt.


Häufig liest man Empfehlungen, keine gefärbte Wolle oder nur welche auch Baumwolle oder aber nur synthetische Wolle zu verwenden. Wie so oft: Frage vier Aquarianer und du erhältst fünf Antworten! Also ausprobieren...
Negative Erfahrungen habe ich bislang mit keiner Wolle gemacht. Der Mopp bleibt ja nicht dauerhaft im Wasser, obwohl ich schon einige davon über Wochen im Becken hängen hatte. Das einzige, was mir auffiel ist, dass reine Baumwoll-Mopps nicht mehr besonders frisch riechen, wenn sie mehrere Tage im Aquarium hängen. Dann werden sie entsorgt und durch neue ersetzt.

Nachdem man ausreichend Wolle um das Pappestück gewickelt hat, zieht man ein Stück Wolle durch und bindet damit die Wollfäden auf einer Seite zusammen. Das kommt den meisten sicher von der Herstellung von Wollbommeln bekannt vor ;-)


Danach schneidet man die Fäden auf der anderen Seite durch, bindet an das obere Ende einen Schwimmer - ich verwende Korken von Weinflaschen - und fertig ist das Teil.



Bevor ich den Mopp im Aquarium platziere, spüle ich ihn unter fließendem Wasser aus und drücke dabei gleich etwas die Luft aus den Fasern - dann gehen sie im Wasser auch gleich unter.